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Der Frühling ist traditionell eine Zeit des Neubeginns, wenn die Natur erwacht und die Tage länger werden. Doch für viele Menschen geht diese Jahreszeit nicht mit der erwarteten Energie und Lebensfreude einher. Stattdessen kämpfen einige von uns mit einer seltsamen Form der Müdigkeit und Antriebslosigkeit, die als Frühjahrsmüdigkeit bekannt ist.

Warum fühlen wir uns im Frühling müde und deprimiert?

Experten erklären die Frühjahrsmüdigkeit als eine Art Reaktion des Körpers auf die Veränderungen in der Umwelt. Im Winter haben wir uns an längere Nächte und kältere Temperaturen gewöhnt, und plötzlich werden die Tage länger, die Sonne scheint intensiver und die Natur blüht auf. Dieser Übergang kann unseren Schlaf-Wach-Rhythmus beeinträchtigen und zu einem Gefühl der Müdigkeit führen.

Zusätzlich dazu spielen auch hormonelle Veränderungen eine Rolle. Der Körper produziert vermehrt das Schlafhormon Melatonin, was zu einem veränderten Schlafrhythmus führen kann. Gleichzeitig wird weniger Serotonin, das für unsere Stimmung verantwortlich ist, produziert, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Depressionen führen kann.

Lustigerweise akzeptieren wir im November leichter, wenn wir mal nicht gut aufgelegt sind, weil es vielen Menschen in der dunklen Jahreszeit so ergeht. Wir finden viele Gleichgesinnte. Es tut gut, auch andere mit ähnlichen Beschwerden zu treffen. Wir dürfen uns so fühlen. Der Winterblues ist anerkannt und viele Menschen kennen die Antriebslosigkeit in der kalten Jahreszeit. Statistisch gesehen sind Depressionen im Frühjahr jedoch viel häufiger.

Nur: Im Frühjahr nehmen wir uns unsere Traurigkeit viel mehr übel. Wenn die Sonne scheint, sollten wir uns freuen, reden wir uns vielleicht ein. Doch so einfach ist es nicht. Wir setzen uns genau genommen mit unserer eigenen Erwartungshaltung zusätzlich unter Druck. Und dieser Druck macht es dann eher schlimmer als besser. Wir sinken immer weiter in eine Abwärtsspirale schlechter Gefühle.

WENN DER »SCHWARZE HUND« ZU BESUCH IST

Winston Churchill und Charlie Chaplin waren befreundet – einer der bedeutendsten Staatsmänner des 20. Jahrhunderts und ein weltberühmter Schauspieler. Eine Sache, die beide verband, war der »schwarze Hund«, wie Chaplin ihn nannte, der sie in Form von Depressionsschüben immer wieder besuchte. Bei beiden Persönlichkeiten würde man auf den ersten Blick nicht vermuten, dass diese stark wirkenden und lebenslustigen Menschen im stillen Kämmerlein in Düsternis fallen. Aber die beiden haben sich anscheinend schnell als Gleichgesinnte »erkannt«.

Im Coaching behandeln wir keine klinisch diagnostizierten Depressionen. Die Grenze ist da ganz klar. Doch es gibt Zustände und Gefühle, die Menschen quält und dem Besuch des schwarzen Hundes ganz ähnlich sind und sie davon abhält, erfolgreich und selbstbewusst zu leben. Das erlebe ich gerade bei Menschen, die äußerlich als sehr selbstbewusst gelten und einen extrem guten Job machen. Tief in ihnen drin sieht es jedoch oft ganz anders aus.

Wie bei Charlie Chaplin kommt die Welt gar nicht auf die Idee, sie könnten mal nicht »gut drauf« oder von Zweifeln geplagt sein. Das macht es für diese Menschen meist noch schlimmer. Das Verstellen und Stärkezeigen zehrt an den eigenen Kräften. Oft brennen Menschen an diesem Kraftakt regelrecht aus. Einerseits wünschen sie sich dringend Entlastung, andererseits wollen sie um keinen Preis entdeckt werden. Ihre Gefühle verbergen sie gut. Sie perfektionieren und optimieren das eigene Funktionieren auf Kosten ihrer seelischen Gesundheit. Es hilft immer, wenn wir uns in unserer Einsamkeit dann einem anderen Menschen anvertrauen.

Wie können wir die Frühjahrsmüdigkeit überwinden?

Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit frischen Früchten und Gemüsen sowie ausreichend Flüssigkeitszufuhr können dazu beitragen, den Körper mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen und die Energieproduktion zu steigern.

Bewegung an der frischen Luft: Draussen ist gut fürs Innen! Nutzen Sie die längeren Tage und das mildere Wetter, um sich im Freien zu bewegen. Spaziergänge, Radfahren oder Gartenarbeit können nicht nur die körperliche Gesundheit fördern, sondern auch die Stimmung verbessern. Auch wenn Sie nur eine Blume einsetzen – haben Sie schon einen Blumentopf gewonnen. Denn Blumen machen immer froh.

Bewegung tut nicht nur dem Körper gut. Alles, was bei der Bewegung passiert, wirkt sich auch auf unsere Psyche aus. Das ist einer der Gründe, warum Menschen mit psychischen Problemen oder zum Beispiel in Suchttherapien bei einer stationären Aufnahme als Erstes in Bewegungsprogramme aufgenommen werden. Bei Depression konnte zahlreichen Studien zufolge ein Kausalzusammenhang festgestellt werden zwischen Stimmungsschwankungen und Bewegung. Schon eine Stunde Bewegung pro Woche können zwölf Prozent der Depressionen verhindern.

Das ist vermutlich auch der Grund, warum es immer mehr Manager und Unternehmerinnen mit Bürohund gibt, mit dem sie regelmäßig Gassi gehen müssen oder dürfen. Bewegung hilft nicht nur beim Stressabbau, sondern hat auch in den Bereichen Lernen, Management und Leistung einen nachweislich positiven Effekt.

Mehr Zuversicht und Selbstvertrauen

Bewegung ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung mentaler Stärke und diese ist, ob im Beruf oder in der Freizeit, entscheidend für mehr Balance und Erfolg. Man kann über Bewegung sogar Blockaden und Ängste auflösen. Das Beste an Bewegung ist aber die Selbstwirksamkeit. Wir selbst haben die Gabe, unseres Glückes Schmied zu sein. Bewegung schenkt uns die Zuversicht, dass wir mit den uns zur Verfügung stehenden Fähigkeiten auch an unser selbst gestecktes Ziel kommen können.

Deshalb habe ich ein seit Jahren sehr erfolgreiches Konzept aus Coaching & Bewegung am Meer entwickelt. Das auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Mentaltraining und Outdoor-Coaching hilft jedem Menschen sofort spürbar weiter.

Erholsamer Schlaf: Achten Sie darauf, ausreichend zu schlafen und pflegen Sie eine gute Schlafhygiene. Dunkle, kühle Schlafzimmer und regelmäßige Schlafenszeiten können den Schlaf verbessern und die Frühjahrsmüdigkeit reduzieren.

INSTANT-LÖSUNGEN BEI SCHLAFPROBLEMEN

  • Arbeit und Privatleben deutlich trennen: In einigen Jobs ist es üblich, Arbeitskleidung zu tragen, in vielen anderen verwischen die Grenzen der Kleiderordnung zwischen privat und beruflich allerdings zunehmend – zumal, wenn die Menschen immer öfter im Homeoffice arbeiten. Doch auch an den Büroklamotten »haftet« der Stress des Tages. Also: Die Klamotten des Tages aus dem Schlafzimmer verbannen und sich vielleicht sogar schon am Arbeitsplatz umziehen, dann gehört der Weg nach Hause bereits zur Erholung.
  • Wenn der Kopf auf dem Weg nach Hause noch raucht, lohnt es sich vielleicht, aufs Fahrrad zu steigen oder, wenn das nicht möglich ist, auf dem Nachhauseweg auf einem Parkplatz zu halten und alles symbolisch in eine Mülltonne zu werfen, was Sie nicht mehr brauchen.
  • Eigentlich bedarf es keiner Erwähnung mehr: Das Handy oder andere Arbeitsgeräte haben am Bett nichts verloren und sollten am besten schon einige Zeit vorm Schlafen ausgeschaltet werden.
  • Am Abend: Schreiben Sie abends die positiven Dinge des Tages auf, dadurch erkennen Sie, wie gut der Tag und vor allem wie gut Sie selbst waren! Was ist heute Schönes passiert? Wo habe ich es besser als andere? Was habe ich gut gemacht ( mindestens 3 Dinge!)

Kreist der Kopf trotz alledem noch um Probleme, gebieten Sie ihm Einhalt und sagen Sie: Jetzt nicht! Morgen ist auch noch ein Tag. Jetzt ist die Zeit für Erholung und Entspannung. Stehen Sie vielleicht noch einmal auf, holen Sie sich ein Glas Wasser und betreten Sie das Schlafzimmer noch einmal neu. Streifen Sie entweder im Geiste oder tatsächlich Ihre ( auch imaginären) Hausschuhe vor der Tür ab. So lassen Sie die Dinge vor dem Schlafzimmer stehen. Was auch immer Sie gerade beschäftigt, seien Sie sicher: Es ist morgen auch noch da.

Modernes Schäfchenzählen: Sie liegen bequem im Bett. Vielleicht lassen Sie noch frische Luft in den Raum. Eine warme Decke ist besser als ein beheizter Raum. Dann zählen Sie von 100 runter und atmen dabei aus. 100 … 99 …
98 … 97. Dann atmen Sie ein und wiederholen beim erneuten Ausatmen die letzte Zahl, also 97, und zählen weiter runter 97 … 96 … 95 … 94. Dann wieder einatmen und die letzte Zahl wiederholen 94 … ausatmen und weiter runter- zählen. Sie werden erstaunt sein, wie schnell sie entspannt einschlafen.

Lichttherapie: Da die veränderten Lichtverhältnisse eine Rolle spielen, kann die Verwendung von Tageslichtlampen die Produktion von Melatonin regulieren und die Stimmung und Frühjahrsmüdigkeit positiv beeinflussen.

Stressmanagement: Der Frühling kann auch eine Zeit des Aufbruchs und der Veränderungen sein, was Stress verursachen kann. Stressmanagement-Techniken wie Mentaltraining können helfen, die Anspannung zu reduzieren.

Soziale Interaktion: Verbringen Sie Zeit mit Freunden und Familie. Soziale Interaktionen können die Stimmung heben und das Gefühl der Antriebslosigkeit mildern.

Kreativ werden: Wir müssen keine Kunstwerke erschaffen. Nur den Pinsel mal wieder in die Hand nehmen. Die heilende Wirkung des Malens beruht auf verschiedenen psychologischen Mechanismen. Durch das kreative Schaffen werden Teile des Gehirns aktiviert, die für die Verarbeitung von Emotionen und die Lösung von Problemen verantwortlich sind. Das Malen ermöglicht uns, uns von festgefahrenen Denkmustern zu lösen und neue Perspektiven zu finden.

Kleine Ziele setzen: Setzen Sie sich realistische Ziele für den Tag. Das Erreichen dieser Ziele kann ein Gefühl der Erfüllung und Motivation vermitteln.

Professionelle Hilfe: Wenn die Frühjahrsmüdigkeit zu stark ist und über einen längeren Zeitraum anhält, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Schon ein gutes, unabhängiges Gespräch kann unterstützend wirken.

Die Frühjahrsmüdigkeit ist zwar lästig, aber nicht unüberwindbar. Mit den richtigen Maßnahmen in Bezug auf Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressmanagement können wir dieser Erscheinung entgegenwirken und den Frühling in vollen Zügen genießen. Nutzen Sie diese Jahreszeit als Chance für persönliches Wachstum und freuen Sie sich auf die positiven Veränderungen, die der Frühling mit sich bringt.

Entscheidend und wichtig ist: Wir müssen nicht immer alles auf einmal schaffen. Immer Schritt für Schritt  – im eigenen Tempo!

 

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Lesen Sie direkt hier: DAS ZIEL BIN ICH – für Ihr Selbst-Coaching

Wie wir verändern, was uns nicht gefällt.

Jeder kennt die saisonalen Veränderungswünsche: Nachdem die »guten Vorsätze« zum Jahreswechsel wieder nicht geklappt haben, starten wir den nächsten Versuch der Veränderung, wenn der Frühling vor der Tür steht. Doch obwohl dann sogar die Sonne uns motiviert und die Tage länger werden – irgendwie haben wir Beton am Bein und kommen nicht in die Strümpfe.
Wenn wir uns oder unser Leben verändern möchten, trickst uns unser Denken aus und sabotiert unsere Vorhaben.

Erfolg beginnt im Kopf

Unser Gehirn ist wie eine hundert Jahre alte Schildkröte: Es vergisst nie. Manchmal ist es nur ein Lied im Radio, ein Geruch oder ein Geschmack, was Bilder in unserem Kopf erzeugt, die wir nicht sehen wollen. Unser Gehirn bietet uns dann alles zum Thema an. Wenn wir an die Vorsätze vom letzten Jahr denken, drehen wir vielleicht direkt um und finden gute Gründe, warum wir etwas nicht tun können. Je mehr wir die eigenen Erfahrungen und die Kommentare der anderen durchstöbern, umso mehr kommen wir zu dem Schluss: Das lassen wir mal lieber. Auch die meisten Menschen um uns herum mögen Veränderungen nicht.

VERÄNDERUNG KOSTET MUT UND (WILLENS)KRAFT

Eine junge Frau, die sehr starkes Übergewicht hatte und sich entschied, dieses drastisch zu reduzieren, verlor nicht nur Gewicht, sondern im Zuge ihrer Veränderung auch ihre Freunde. Ihr Freundeskreis bestand zum großen Teil aus ebenso übergewichtigen Menschen. Als sie die ersten zehn Kilo abgenommen hatte, fanden das alle bemerkenswert. Nach zwanzig Kilo meinten sie, nun sei es doch mal gut. Als sie am Ende vierzig Kilo abgenommen hatte, auf Sport und Bewegung ebenso achtete wie auf das, was sie aß, hatte sich ihr Alltag grundlegend verändert. Sie wurde beneidet oder ausgegrenzt, doch sie war sich selbst so wichtig, dass sie sich weiterhin erst um sich und dann um die anderen kümmerte. Auch die Bewunderung kam irgendwann, was ein völlig neues Gefühl für sie war.

IN DER VERÄNDERUNG NEUE FREUNDE FINDEN

Sie fand Freunde, die gerne mit ihr aktiv waren, und die schönen Kochabende, die sich daraus ergaben, waren viel spannender als die Fastfood-Massaker, die sie bis dahin jedes Wochenende erlebt hatte. Ihr Leben wurde leichter – in jeder Hinsicht.
Ein klassischer Effekt, der sich bei gravierenden Veränderungen zeigt: Erst werden wir nicht ernst genommen, dann ausgelacht, vielleicht sogar be- schimpft, – doch keine Sorge – am Ende werden das Durchhalten und der Erfolg oft bewundert.

Die Welt muss sich eben auch erst an unsere Veränderung gewöhnen. Je nachdem, was wir verändern wollen, dauert dies aber eine ge- wisse Zeit. Das betrifft auch viele andere Bereiche: Wenn wir uns auf der Party entscheiden, mal nicht mehr bis ins Koma zu trinken, oder im Job nicht mehr jammern, sondern gute Lösungen entwickeln wollen, dann ist das für alle anderen Beteiligten zunächst schwierig oder zumindest irritierend. Umso wichtiger ist es, dass wir in der Zeit der Veränderung, wenn in unserem Leben so viel los ist, selbst für uns da sind.

GUTE AUSREDEN

Unser Leben ist voller Ausreden, um Unlust oder Enttäuschung zu vermeiden, um nicht ins Handeln kommen zu müssen, um die eigenen Begrenzungen zu rechtfertigen. Auch weil manches regelrecht wehtut. Wir wollen Schmerz vermeiden. Die meisten Menschen sind sehr gut darin, Ausreden zu erfinden. Das bewirkt aber nicht nur, dass unser Leben begrenzt bleibt, sondern auch, dass wir nicht auf den berühmten grünen Zweig kommen.

WIR SELBST SIND DIE VERÄNDERUNG

Diese Form der Selbstsabotage wirkt sich auf Dauer negativ auf unseren Selbstwert und unser Selbstbewusstsein aus. Wir fühlen uns immer unzulänglicher und trauen uns am Ende immer weniger zu oder sind darauf angewiesen, dass andere uns anfeuern oder motivieren. Motivieren kann uns aber nur einer wirklich, und das sind wir selbst.

Statt sich weiter mit Ausreden zu beschäftigen, die uns einzig daran hindern, dort anzukommen, wo wir hinwollen, können wir unsere Energie besser für das nutzen, was wir wollen. Solange wir sagen »Ich kann nicht, weil …«, wird nichts anderes beginnen. Statt sich Ausreden auszudenken, könnten wir den Spieß umdrehen und nach Gründen suchen, warum es gelingen wird. Schlüpfen wir also in die Rolle eines Anwalts und argumentieren, warum es gelingen wird. Verteidigen Sie die Idee und notieren Sie alles, was für ein Gelingen spricht.

Statt die tausendfach gehörten und recht profanen Vorsätze zum Jahreswechsel zu wiederholen, sollten wir uns überlegen, was der nächste Schritt ist.

  • Wo will ich hin?
  • Welche Veränderung möchte ich erreichen?
  • Was muss und will ich konkret dafür tun?

VERÄNDERUNGEN BRAUCHEN ZEIT UND UNGETEILTE AUFMERKSAMKEIT

Wer Klarheit hat, kann in kleinen Schritten losgehen – und kommt an.

Als Coach habe ich mit einem Mann gearbeitet, der wollte eigentlich alles hinschmeißen und sein ganzes Leben umkrempeln. Er hatte einen anspruchsvollen Job auf Managementebene, eine junge Familie, die er sich lange gewünscht hatte, und doch war der Motor aus und nichts ging mehr. Er schwankte zwischen: »Ich will mir einen neuen Job suchen«, »Ich will die Scheidung« und »Ich bin die totale Niete«.

IN DER AUSZEIT AUF DEN HUND GEKOMMEN

Durch eine Auszeit am Meer konnte er sich einen Überblick über sein Leben verschaffen. Er konnte sich damit beschäftigen, was er brauchte, nicht, was sein Unternehmen, seine Frau, sein Kind brauchten. Alles hinzuschmeißen, um aus dem Hamsterrad auszubrechen, war am Ende gar nicht nötig. Mit einer kleinen Veränderung konnten wir seine Zufriedenheit und seine Lebens- qualität enorm verbessern: Er schaffte sich einen Hund an.

Das klingt nun vielleicht albern, aber manchmal bedarf es tatsächlich nur kleiner Veränderungen, um eine große Wirkung zu erzielen – sofern ich weiß, welche Bedürfnisse ich habe. Die kleinen Auszeiten mit dem Hund, die Spaziergänge vor und nach der Arbeit, den Hund auch mal mit zur Arbeit nehmen zu können, machten für ihn einen Riesenunterschied.

Wir haben sehr darüber gelacht, dass diese Lösung im Coaching herausgekommen ist. Doch Bewegung war ein wichtiger Aspekt in seinem Alltag. Durch den Umzug mit seiner Familie musste er nun mit dem Auto zur Arbeit fahren und der bisherige Weg auf dem Rad zur Arbeit fehlte ihm sehr. Auf den Hund gekommen, konnte er mehr körperliche Aktivität in seinen Alltag einbauen und sein Leben zufriedener gestalten.

VERÄNDERUNG: ZUSAMMEN ODER ALLEIN?

Sind wir eher ein Teamspieler oder ein einsamer Wolf? Wir können uns die tollsten Dinge ausdenken, Fähigkeiten und Geld haben – doch letztlich brauchen wir immer jemanden, der uns unterstützt. Nicht im karitativen Sinne, sondern weil wir Menschen »Rudeltiere« sind, die in Gemeinschaften leben. Nur gemeinsam können wir Dinge auf den Weg bringen und die Welt gestalten.

Das Leben wird ja oft eher als Kampfarena wahrgenommen. Im Krieg der Egos denkt jeder nur an sich. In diesem Zusammenhang kennen Sie vielleicht diese Aussagen:

  • Ich bin es gewöhnt, allein zu arbeiten.
  • Andere halten mich nur auf.
  • Das mache ich lieber alleine.
  • Die Anerkennung dafür steht mir zu.
  • Diese Machtspiele kotzen mich an.
  • Ich bin der Chef und die anderen müssen machen, was ich sage.

ES GIBT NICHT EINEN WEG FÜR ALLE  – ABER FÜR ALLE EINEN WEG

Dem einen ist es wichtig, mit anderen zu gestalten, der andere will Rückzug und Distanz. Doch es muss ja nicht immer zum Schlimmsten kommen. Wir können uns auch Partner suchen, die zu unseren Bedürfnissen passen. Stellen Sie sich die Frage, welche Zusammenarbeit für Sie schwierig und welche leicht ist. Wie kann es Spaß machen? Wer »tickt« genauso wie Sie selbst?
Eine Verbindung, eine Zusammenarbeit, in welcher Form auch immer, ist durchaus sinnvoll. Manchmal ist es nämlich genau der Zusammenhalt vom Lahmen und Blinden, durch den tolle Dinge entstehen.

Ich habe ein Ehepaar erlebt, das sich gemeinsam mit viel Energie und Enthusiasmus für jugendliche Flüchtlinge engagierte. Ihr hoher Idealismus hatte dazu geführt, dass sie am Ende fünf Kinder adoptiert hatten. Das Paar kam zu mir, weil sie sich im Alltag aus den Augen verloren hatten. Nur wenn sie von ihrem Projekt mit den Flüchtlingskindern erzählten, waren sie eine Einheit, voller Liebe, Power und Elan. Auch bei diesen beiden war das Ergebnis unseres Coachings und die Veränderung, die sie brauchten, am Ende ungewöhnlich.

MEHR ZEIT FÜR MICH

Die Frau arbeitete für sich heraus, dass sie neben den Familienaufgaben, die sie als Mutter sehr gerne übernahm, auch eigene Zeit für sich wollte. Sie wollte nicht nur ein eigenes Zimmer oder eine feste Tageszeit, die für sie reserviert war. Sie wünschte sich in der eine Stunde entfernt liegenden Großstadt ein WG-Zimmer und einzelne Tage, die nur ihr selbst gehörten. Der Mann war zunächst skeptisch. Später lachten beide und meinten, sie hätten schon immer Entscheidungen jenseits der Norm getroffen. Im Endeffekt tat der Abstand allen gut. Das Paar konnte gut organisieren und der finanzielle Aufwand war geringer als zunächst angenommen. Alle in der großen Patchworkfamilie halfen mit und trugen dazu bei, dass die Veränderung gelingen konnte.

So wurden die Gewohnheit und der Alltag unterbrochen und ein neues, ungewöhnliches und aufregendes Alltagsleben entstand, in dem sich auch das Ehepaar immer wieder neu aufeinander freute. Sie hatten sich viel mehr zu erzählen und genossen es auch wieder, einander zuzuhören.

Den meisten Menschen wäre schon geholfen, einfach mal eine Nacht alleine zu verbringen – sei es, weil der Partner schnarcht oder noch bis tief in die Nacht lesen möchte. Doch meist haben wir schon mit solchen vergleichsweise geringen Veränderungen Probleme – oder wir haben gute Ausreden.

SOLLEN ODER WOLLEN WIR DIE VERÄNDERUNG?

Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind. Wir sehen sie, wie wir sind. Hier eine Geschichte dazu:
Ich habe einen Freund; er ist erfolgreicher Rechtsanwalt, seine Frau ist Ärztin. Beide sind sehr gebildet und haben mehrere akademische Titel. Als ich kürzlich beide mit ihrem Sohn auf einer Veranstaltung traf, erzählten sie stolz, dass der Sohn gerade das goldene Tanzabzeichen gemacht habe und es sicher noch weit auf dem Tanzboden bringen werde. Der Sohn rollte mit den Augen und war sichtlich genervt. Auf meine Frage, was er von dem Tanzen halte, antwortete er: »Ich habe ja keine Wahl.« Sein Vater geriet spontan in Rage und sagte: »Ich wurde gezwungen und musste Rechtsanwalt werden, obwohl ich so gerne getanzt hätte. Deine Mutter musste Medizin studieren und Opas Praxis übernehmen. Das wird dir nicht passieren. Wir zwingen dir kein Studium auf. Du darfst Tänzer sein.« Dann sagte keiner mehr etwas.
Ob der junge Mann wirklich gerne tanzen wollte, traute ich mich dann nicht zu fragen. Doch irgendwie beschlich mich der Gedanke, er werde auf gewisse Weise manipuliert. Die vermeintlich großzügige Freiheit erschien mir eher ein Gefallen für den Vater zu sein.

WER BIN ICH UND WAS WILL ICH WIRKLICH

Oft hören wir auf das, was andere meinen, was wir sein sollten oder werden müssten, ohne Raum für unsere eigenen Bedürfnisse zu lassen. Wir nehmen uns nicht die Freiheit, die wir zweifelsfrei alle haben, selbst über unser Leben zu entscheiden. In dem Zusammenhang kennen Sie vielleicht Aussagen wie:

  • »Meine Mutter hat immer gesagt, ich soll mit allen auskommen, damit sie mich mögen.«
  • »Erfolg und gute Noten zu haben ist wichtig.«
  • »Arbeit muss hart sein«, sagte mein Vater.
  • »Gut im Geschäft zu sein bedeutet, sich nicht für dumm verkaufen zu lassen, eine sexy Freundin und ein cooles Auto.«
  • »Die perfekte Frau zu sein bedeutet, glücklich, klug, schön und eine gute Mutter zu sein, dabei noch Karriere zu machen und gut kochen zu können.«

Wo in unserem Leben prallt unser Anspruch mit dem, was ist, zusammen? Denn die entscheidende Frage ist ja nicht, wer wir sein sollen, sondern wer wir sein wollen. Gehen wir doch mal wieder mit uns selbst in den Dialog und finden es heraus. Das dauert ein bisschen. Doch es lohnt sich sich Zeit fürs eigene Leben zu geben.

VERÄNDERUNG BEDEUTET: ANFANGEN ANZUFANGEN

Wenn wir Veränderung wollen, dann müssen wir erst einmal ins Boot steigen und lospaddeln. Vor allem aber müssen wir die Finger in die Ohren stecken, damit wir uns von den Zurufen nicht ablenken lassen. Träumen wir doch von unseren Veränderungen, wie der kleine Tiger und der kleine Bär in Janoschs Geschichte »Oh, wie schön ist Panama«. Sie machen sich auf die Reise, weil sie glauben, es gäbe einen besseren Ort als ihr Zuhause, obwohl sie dort grundsätzlich ganz zufrieden sind. Sie wollen mal was Neues probieren. Am Ende rudern Tiger und Bär auch nur einmal um das eigene Zuhause, doch die Perspektive ist eine andere. Sie haben dann viel erlebt auf dem Weg, und als sie wieder daheim ankommen, scheint alles anders, neu, frisch und zufrieden.

Wir müssen uns und unsere Welt nicht immer völlig neu erfinden. Manchmal ist es nur unsere Sichtweise, die uns einschränkt, oder eine Kleinigkeit, die aber Großes bewirkt. Wenn wir im Sicherheitsmodus unterwegs sind, dann gibt es kein Risiko. Aber auch keine Veränderung. Wir bleiben in unserer mal mehr, mal weniger komfortablen Höhle – rechts die Doppelkekse und links die Fernbedienung. Kann man machen. Jeder lebt seine eigene Wahrheit. Meist kommen wir dennoch immer wieder an den Punkt, an dem wir uns Veränderung wünschen.

4 SCHRITTE FÜR JEDE VERÄNDERUNG –
DAMIT DAS EINTRITT, WAS WIR UNS WÜNSCHEN

1. Wunsch erkennen
Was ist es, was ich möchte? Statt auf mögliche Hindernisse zu schauen: Warum wird es gelingen?
Erkennen – Gefühl wahrnehmen – Bewusstsein schaffen.
»Umbau« der Widerstände und Zweifel
(»Ich bin zu alt« wird z. B. zu »Es ist nie zu spät«)

2. Erlaubnis
Auch wenn es vielen anderen schlechter geht oder wir schon so viel erreicht haben: Wir dürfen WOLLEN! Ich darf diesen Wunsch haben. Ich darf wollen. Mein Bedürfnis ist richtig und wichtig.

3. Fähigkeiten einsetzen und ernten
Statt mich immer wieder zu hinterfragen, einfach mal machen, die eigenen Fähigkeiten bewusst machen und auch nutzen. Ich kann das und setze meine Fähigkeiten ein.

4. Ziele genießen 
Statt direkt zum nächsten Ziel zu rennen – innehalten!
Erreichtes genießen können. Sich öffentlich zeigen und stolz selbstbewusst sein.

Auch wenn es vielleicht Gegenwind gibt: Erzählen Sie jemandem von Ihrem Vorhaben. Wenn andere von dem, was Sie tun, wissen, ist die Chance, es nicht klammheimlich wieder zu verwerfen, sehr viel größer. So bleiben Sie dran!

Wenn wir als Kind keine Oliven mögen, dann dürfen wir sie uns später trotzdem schmecken lassen. Wenn es keine Akademiker in der Familie gibt, sind wir eben die oder der Erste. Wenn seit anno dazumal alle Nachkommen die Firma übernommen haben, können wir die Tradition beenden und eine neue Tradition begründen. Das ist nicht immer leicht, doch es ist auch nicht einfach, wenn wir alles so lassen, wie es ist.

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ICH WILL NICHT MEHR FUNKTIONIEREN

Wir müssen nicht immer so weitermachen wie bisher. Es gibt immer wieder Lebensabschnitte, die nach einer neuen Passung rufen. Wenn wir wachsen, brauchen wir neue Schuhe. Das gilt im übertragenen Sinne auch für unseren Lebensweg.
Wir dürfen uns immer wieder neu entscheiden und verändern. Wir dürfen unsere Meinung ändern und unser Leben Veränderungen unterziehen und neu anpassen. Lassen wir uns doch »Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern« in den Grabstein meißeln.

Maurice Joseph Micklewhite, Jr. (*1933), der aus sehr bescheidenen Verhältnissen in London stammte, wollte nicht in die Fußstapfen seines armen, schwer schuftenden Vaters steigen. Er verfolgte seit früher Jugend den Plan, reich und berühmt zu werden. Er brauchte also immer größeres Schuhwerk auf seinem Weg. Mitte der Fünfzigerjahre begann er in kleinen Rollen als Schauspieler zu arbeiten und gab sich einen Künstlernamen: Michael Caine. Schon in den frühen Sechzigern war Caine eng mit Sean Connery befreundet. Beide hatten lange Schwierigkeiten, sich als Schauspieler durchzusetzen.
Doch sie sind ihren Weg weitergegangen, gewachsen und haben sich oft verändert. Als Sean Connery keine Lust mehr hatte, der coole ewige James Bond zu sein, war es sicher nicht leicht für ihn, sich zu verändern. Doch er hat danach viele großartige Rollen gespielt.

EINSAMKEIT IN ZEITEN DER VERÄNDERUNG

Die Zeiten des Wandels erscheinen uns oft karg und leer. Doch wie die Felder vom Bauern müssen auch wir immer wieder innehalten, um Kraft zu sammeln. Nach der Ruhephase können wir dann wieder neu austreiben und wachsen, um später eine reiche Ernte zu haben. Der Kreislauf des Lebens ist das Werden und das Vergehen.

Wir können nicht nur zum Jahreswechsel, sondern immer wieder, jeden Tag Veränderungen – oder besser das Leben – trainieren. Das funktioniert mit scheinbar ganz banalen Maßnahmen:

  • Fahren Sie einen anderen Weg zur Arbeit.
    Essen Sie die Nummer 23 beim Italiener, statt die 21.
  • Gehen Sie mal in einem peruanischen Restaurant essen (auch wenn Sie keine Ahnung haben, was es da gibt).
  • Machen Sie dem nervigen Kollegen ein Kompliment.
  • Schlafen Sie mal mit dem Kopf am Fußende.

Paddeln Sie einfach los. Wenn Sie um die eigene Insel fahren, kommen Sie immer wieder bei sich selbst an. Ohne Zweifel: Mit an Bord sind immer auch unsere Freunde Trial und Error – so können wir auch auf hoher See heiter scheitern (-:

 

FILM ÜBER CHRISTINA KROPP – Dipl. systemisch-integrativer Coach, Mentaltrainerin und Autorin.

Warum Selbstmitgefühl entscheidend ist und wie es uns hilft, Probleme zu lösen.

In einer Welt, die oft von hohen Erwartungen und Selbstkritik geprägt ist, vernachlässigen wir häufig unsere eigenen Bedürfnisse und Gefühle. Doch das Gegenteil ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben: Selbstmitgefühl. Sich selbst mit Freundlichkeit und Verständnis zu begegnen, ist von entscheidender Bedeutung, um unsere Probleme zu lösen und ein tieferes Wohlbefinden zu erlangen. Lassen Sie uns die Gründe beleuchten, warum es so wichtig ist, mit sich selbst mitfühlend zu sein und wie es uns dabei hilft, unsere Probleme erfolgreich zu bewältigen.

Selbstmitgefühl fördert emotionale Stabilität:

Wenn wir uns selbst mitfühlend begegnen, schaffen wir einen Raum für emotionale Stabilität. Anstatt uns selbst für Fehler oder Misserfolge zu kritisieren, erkennen wir an, dass wir alle menschlich sind und Fehler machen. Selbstmitgefühl ermöglicht es uns, uns selbst zu trösten und uns selbst zu vergeben. Dadurch entwickeln wir eine innere Stärke, die uns hilft, auch in schwierigen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben. Emotionale Stabilität ist entscheidend, um unsere Probleme rational anzugehen und effektive Lösungen zu finden.

Selbstmitgefühl fördert Selbstakzeptanz und Selbstwertgefühl:

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Selbstmitgefühls ist die Förderung von Selbstakzeptanz und Selbstwertgefühl. Oftmals sind wir unser eigener schärfster Kritiker und neigen dazu, uns mit anderen zu vergleichen. Durch Selbstmitgefühl lernen wir, uns selbst bedingungslos anzunehmen, mit unseren Stärken und Schwächen. Wir erkennen an, dass wir genauso wertvoll und liebenswert sind wie jeder andere. Dadurch steigt unser Selbstwertgefühl, und wir gewinnen das Vertrauen, unsere Probleme anzugehen. Selbstmitgefühl hilft uns, unsere eigenen Fähigkeiten zu erkennen und daran zu glauben, dass wir in der Lage sind, unsere Herausforderungen zu bewältigen. Auch wenn wir uns oft von anderen Anerkennung oder Stärkung erhoffen – kein anderer kann uns so in einen guten Zustand bringen und kraftvoll stärken wie wir selbst.

Selbstmitgefühl fördert kreative Problemlösungen:

Wenn wir uns selbst mitfühlend begegnen, öffnen wir uns für neue Möglichkeiten und Perspektiven. Selbstkritik und Selbstzweifel sind oft hinderlich für die Lösungsfindung, da sie uns in einem engen Gedankenmuster gefangen halten. Indem wir uns jedoch mit Freundlichkeit und Verständnis behandeln, schaffen wir einen Raum für Kreativität und Innovation. Selbstmitgefühl ermöglicht es uns, uns von unseren begrenzenden Glaubenssätzen zu lösen und neue Wege zur Lösung unserer Probleme zu erkunden. Wir entwickeln die Fähigkeit, uns selbst zu ermutigen und alternative Ansätze zu finden, die uns helfen, unsere Ziele zu erreichen.

Sich selbst zu mögen kann man trainieren

Selbstmitgefühl ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Fähigkeit, die bewusst entwickelt und gepflegt werden muss. Die Vorteile, die aus einer mitfühlenden Haltung uns selbst gegenüber resultieren, sind jedoch von unschätzbarem Wert. Emotionale Resilienz, verbesserte Beziehungen und gesteigertes Wohlbefinden sind nur einige der vielen positiven Auswirkungen von Selbstmitgefühl. Indem wir lernen, uns selbst Freundlichkeit, Verständnis und Akzeptanz entgegenzubringen, können wir ein erfüllteres und glücklicheres Leben führen.

Ich bin richtig und wichtig

Manchmal scheinen unsere Bedürfnisse nicht zu unserem Leben zu passen. Oder wir haben das Gefühl „falsch“ zu sein.

Es gibt nicht einen Weg für alle – sondern für alle einen Weg.

Wir müssen uns also nicht länger verbiegen. Wir sind okay so wie wir sind.

Wenn wir wissen, wer wir sind, machen wir uns weniger Sorgen, denn wir kennen unsere Vorzüge und Fähigkeiten. Wir  wissen, dass wir immer wieder aus drei schrumpeligen Äpfeln einen Apfelkuchen machen können.

Wir sind dann auch nicht so verzagt oder lange traurig, wenn wir mal nicht so gemocht werden. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind: Wir mögen ja auch nicht jeden. Das ist nicht schlimm, wir können die anderen ja einfach so lassen, wie sie sind. Auch Menschen, die uns nicht mögen, sind okay. Wir sind nicht allein und werden immer wieder andere Menschen finden, die genau nach dem, was wir sind, gesucht haben

Es lohnt sich also zu analysieren was die eigenen Lebensmotive sind, statt immer weiter den Erwartungen anderer zu entsprechen. Dann haben wir direkt mehr Verständnis für uns und Respekt vor uns selbst. Wir entwickeln Mut und Stärke. Wir sind selbstbewusst und kommen ins Tun. Das führt automatisch dazu auch von anderen mehr anerkannt zu werden.

Wir müssen nicht alles allein schaffen

Ein unvoreingenommener Gesprächspartner kann uns wichtige Aspekte unserer Wahrnehmung spiegeln und uns helfen, mehr als den einen Weg herauszufinden. Freunde oder der Partner sind da meist die zweite Wahl, denn ihnen fehlt der Abstand.

Mit einer neutralen Person können wir uns in einem sicheren Raum folgende Fragen stellen, ohne gleich mit Gegenwind oder Ratschlägen rechnen zu müssen.

  • Wer bin ich, wenn ich niemand sein muss?
  • Wie soll eine erfüllte Beziehung für mich aussehen?
  • Was will ich jetzt ändern?
  • Gibt es Geheimnisse oder Unzulänglichkeiten, die keiner erfahren darf?
  • Wofür schäme ich mich, weil ich ganz anders »ticke« als andere.
  • Auf was bin ich stolz?
  • Warum bewerte und vergleiche ich mich ständig?
  • Wie gehe ich mit Erwartungen um?

Bei allem, was wir im Alltag zu regeln haben, ist es gut, eine Art Supervision, einen sicheren Ort mit einem neutralen Gesprächspartner zu haben. In den großen Kinofilmen liegen die Helden oft auf der Couch und jeder hat selbstverständlich einen Psychoanalytiker. Bei uns wird solche externe Hilfe häufig noch mit der Idee, wir seien defizitär, bewertet. »Ich bin doch normal, ich brauche so etwas nicht.«

Natürlich sind wir alle normal. Doch ob wir nun Chef, Hausfrau, Mutter, Führungskraft, Bundeskanzlerin sind oder einen Konzern leiten: Ein Minimum an Selbstreflexion brauchen wir einfach.

Wie kann ich mein Verhalten ändern?

Durch unsere Werte wird unser Verhalten erklärbar. Wenn unser Leben auf Dauer nicht unseren Bedürfnissen entspricht jammern wir, sind traurig und deprimiert oder  – die andere Seite der Medaille – wir poltern los und werden schnell wütend. Im Nachhinein schimpfen wir uns auch noch selbst aus und kritisieren uns selbst.

Mit uns selbst mitfühlend können wir schwierige und gerade sehr emotionale Situationen besser meistern. Umgekehrt steigen der Frust und die Probleme, wenn wir nicht nach unseren Bedürfnissen leben (können). Diese Rückschlüsse helfen uns direkt im Alltag weiter.

Wir spüren mehr Leichtigkeit, innere Ruhe und Lebensglück – in schweren wie in guten Zeiten. Denn oft würdigen wir gar nicht richtig, was wir alles leisten. Wir finden dann endlich den notwendigen Abstand, um mit dem „normalen Wahnsinn“ gut umzugehen. Zweifel und Widerstände kommen immer wieder. Deshalb lohnt es sich, die eigene Persönlichkeit gut zu kennen. Finden Sie heraus, wer Sie sind!

Das Ergebnis: Klarheit, Orientierung, Selbstbewusstsein und vor allem Handlungsmöglichkeiten für ein erfolgreiches Privat- und Berufsleben in Balance.

So können wir uns selbst stabilisieren

Selbstmitgefühl ist auch eine entscheidende Eigenschaft, um unsere Probleme erfolgreich zu lösen. Es fördert emotionale Stabilität, Selbstakzeptanz und Selbstwertgefühl. Zudem eröffnet es uns neue Wege zur Problemlösung, indem es unsere Kreativität und Innovationskraft steigert. Indem wir uns selbst mitfühlend begegnen, können wir ein tieferes Verständnis für uns selbst entwickeln und die nötige Selbstfürsorge entfalten, um unsere Herausforderungen zu bewältigen.

Beginnen wir also heute damit, uns selbst mit Freundlichkeit und Verständnis zu begegnen und die transformative Kraft des Selbstmitgefühls zu erleben.

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