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Die Zahl der Menschen die sich vor Einsamkeit fürchten nimmt stetig zu. Es sind längst nicht nur ältere Menschen, sondern inzwischen auch viele in jugendlichem Alter. Die Digitalisierung und Veränderung der Arbeitswelt, hat für nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Studierende zu entscheidenden Veränderungen geführt.

Einsamkeit kann jeden Menschen betreffen, unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialem Status oder kulturellem Hintergrund. Sie ist ein emotionales und soziales Phänomen, das durch das Fehlen von sozialer Verbindung, Unterstützung oder Verbundenheit gekennzeichnet ist.

Gründe für Einsamkeit

Soziale Isolation: Menschen, die wenig soziale Kontakte haben oder sich von ihrer Gemeinschaft abgeschnitten fühlen, laufen Gefahr, einsam zu sein. Je einsamer sich Menschen fühlen – umso stärker ist das Bedürfnis nach Rückzug. Oft ein Dilemma.

Ältere Menschen: Ältere Menschen können ein erhöhtes Risiko für Einsamkeit haben, insbesondere wenn sie ihre Mobilität verlieren, Freunde oder Familienmitglieder verlieren oder in Pflegeeinrichtungen leben.

Junge Menschen: Auch junge Menschen können von Einsamkeit betroffen sein, insbesondere wenn sie Schwierigkeiten haben, soziale Kontakte aufzubauen oder sich in Gruppen einzufügen.

„Authentisch sein“ bedeutet, in Übereinstimmung mit den eigenen Werten, Überzeugungen und Gefühlen zu handeln, ohne sich zwanghaft an andere anzupassen. Es beinhaltet, ehrlich zu sich selbst zu sein und nicht nur das zu tun, was von einem erwartet wird oder was gesellschaftlich akzeptiert ist. Nicht immer leicht.

Alleinstehende Personen: Menschen ohne Partner oder Familie in ihrer Nähe können sich einsam fühlen, wenn sie nicht genügend soziale Unterstützung haben.

Menschen in neuen Umgebungen: Ein Umzug in eine neue Stadt oder ein neues Land, der Verlust von sozialen Netzwerken oder der Wechsel des Arbeitsplatzes können zu Einsamkeit führen.

Technologische Veränderungen: Obwohl Technologie viele Möglichkeiten zur Vernetzung bietet, können Menschen sich dennoch einsam fühlen, wenn sie virtuelle Verbindungen nicht ausreichend durch persönliche Interaktionen ersetzen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Einsamkeit subjektiv ist, und das, was für eine Person als einsam empfunden wird, kann für eine andere Person nicht der Fall sein. Es ist auch möglich, dass Menschen sich in einer Menschenmenge oder auch in Gesellschaft aufhalten, aber dennoch einsam sind. Das Verständnis und die Bewältigung von Einsamkeit erfordern oft eine individuelle Herangehensweise.

In einem Alltag, der von ständiger Vernetzung und sozialen Interaktionen geprägt ist, mag der Gedanke an Alleinsein zunächst abschreckend wirken. Doch die Kraft des Alleinseins liegt nicht in der Einsamkeit, sondern in der Fähigkeit, sich selbst „auszuhalten“, sich zu entdecken und innere Stärke zu kennen. Alleinsein ist nicht gleichbedeutend mit Einsamkeit. Regelmäßig eine „me Time“ als „Zeit für mich“ kann zu innerer Kraft, Selbstvertrauen und innerer Ruhe führen.

Quälende Fragen in der Einsamkeit sind oft:

  • Finde ich einen guten Job, der mir auch Spaß macht?
  • Bleibe ich gesund?
  • Bleiben die Menschen, die mir am Herzen liegen, bei mir?
  • Werde ich geliebt?
  • Liebe ich meinen Partner wirklich?
  • Was will ich vom Leben?
  • Bin ich erfolgreich genug oder kann ich noch mehr leisten?

Es gibt viele grundlegende Veränderungsfragen und sie können uns sehr belasten. Die Anspannung sitzt uns dann im Nacken oder im Rücken. Wir schlafen schlecht oder liegen nachts wach, sind tagsüber abgelenkt und können uns nicht gut konzentrieren. Die Gedanken kreisen. Wir sind überall – nur nicht bei uns selbst.

Die Kunst wieder bei uns selbst anzukommen 

Alleinsein bietet die ideale Umgebung für Selbstreflexion. Ohne die Ablenkungen des Alltags können wir uns besser auf unsere Gedanken, Gefühle und Träume konzentrieren.  Wir spüren unsere Sehnsüchte und können immer mal wieder abgleichen, ob unser Leben noch stimmig für uns ist. Diese Zeit der inneren Einkehr ermöglicht es, uns selbst besser zu verstehen und zu akzeptieren. Gnädig mit uns zu sein – statt immer mehr von uns selbst zu verlangen.

Wie wir mit uns selbst umgehen, ist etwas, das wir trainieren können. Es ist okay unsicher zu sein. Uns selbst wie ein verängstigtes Häschen anzusehen und zu fragen:

  • Was hast du?
  • Was sorgt dich?
  • Was brauchst du gerade am nötigsten?

Sich selbst freundlich zu unterstützen ist sehr viel hilfreicher, als uns zuzüglich zu allem Übel selbst in den Allerwertesten zu treten.

Das Auf und Ab im Leben, die Flexibilität, die wir zeigen müssen, verunsichert uns und hält uns immer wieder davon ab, bei uns selbst anzukommen. Besonders, wenn es es um wichtige Themen wie Geld, unsere Gesundheit, um unsere Liebe, unsere Beziehungen, Freunde oder die Familie geht. Angesichts dieses Auf und Abs tauchen permanent Fragen auf.

Eine Auszeit fürs Leben - endlich wieder bei mir selbst ankommen

Deshalb ist eine Zeit des Alleinseins nicht mit Einsamkeit zu verwechseln, sondern die Chance uns selbst besser wahrzunehmen. Die Selbstreflexion ist ein Schlüssel zur persönlichen Entwicklung und einem tieferen Verständnis für die eigenen Bedürfnisse und Ziele.

Einsamkeit vs. Alleinsein

Es ist wichtig zu betonen, dass Alleinsein nicht dasselbe ist wie Einsamkeit. Einsamkeit ist ein unerwünschter Zustand, der das Fehlen sozialer Verbindungen und emotionaler Unterstützung bezeichnet. Auf der anderen Seite ist Alleinsein eine bewusste Entscheidung, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, um aufzutanken und zu wachsen. Die Fähigkeit, allein glücklich zu sein, zeigt innere Stärke und Unabhängigkeit.

Im Alleinsein die Einsamkeit positiv verwandeln

Es geht nicht darum, das Alleinsein, sondern vielmehr uns selbst auszuhalten. In der Stille hören wir die eigenen Antworten, nach denen wir oft suchen. Die Lösung für die Herausforderung, an der wir vielleicht bisher immer wieder gescheitert sind. Im Alltag wollen wir unser Verhalten sofort in Form bringen und die Probleme immer schnell lösen oder loswerden. Aber nur wenn kein anderer uns dazwischenredet, können wir uns eine eigene Meinung bilden, die gut und richtig für unser Leben ist, und danach handeln. Dann ist automatisch auch das Ergebnis passend und stimmig.

Einsamkeit überwinden und die Zeit genießen

Tipps für ein behagliches Alleinsein:

1. Machen Sie einfach mal die Tür zu, ob im Büro oder zu Hause. Sogar kleine Kinder können das schnell lernen. Früher gab es eine Mittagsstunde, ein positives Ritual. Akzeptiert und gut. Leider hat die kostbare Zeit der Stille im Zuge von »höher, schneller, besser« ihr gutes Image verloren. Kein Kind hat früher in der Mittagsstunde gewagt, zu stören. Und nach der Mittagsruhe waren die Eltern frisch und klar.

2. Gehen Sie eine kleine Runde. In der Natur tanken Sie auf. Bewegung ist der beste Coach. Wer einmal die Stille auf einem Berg gehört hat, wird immer wieder einen Platz suchen, um dieses gute Gefühl aufzutanken. Lassen Sie die Stille Ihre Tankstelle sein.

3. Schalten Sie auf den Flugmodus und fliegen Sie mit den eigenen guten Gedanken für kurze Zeit davon. Keine Sorge – alles, was Sie bewegt, ist dann immer noch da, wenn Sie wieder gelandet sind.

4. Machen Sie ein schnelles Nickerchen in der Sonne. Manchmal muss man das wieder üben – doch es wirkt Wunder.

5. Stehen Sie morgens ganz früh auf. Vieles erledigt sich in der Früh viel effektiver und wie von Zauberhand. Das Schönste dabei ist: Die Welt gehört Ihnen ganz allein und ist Ihre Zeit der Stille.

6. Reisen Sie allein. Man kann ein Ferienhaus oder Wohnmobil für sich allein mieten.

Ob Sie meditieren, ein Puzzle legen, stricken lernen oder ein Musikinstrument erlernen wollen: Tun Sie Dinge, die zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passen.

Selbstentfaltung ohne äußeren Druck

In Gesellschaft neigen wir dazu, uns von den Erwartungen anderer leiten zu lassen. Das Alleinsein ermöglicht es, sich von diesem äußeren Druck zu befreien und authentisch zu sein. Nutzen Sie diese Zeit, um Ihre eigenen Interessen zu verfolgen, ohne sich um die Meinungen anderer zu kümmern. Die Selbstentfaltung ohne äußeren Druck führt zu einem tieferen Verständnis dessen, wer Sie wirklich sind.

Kreativität und Inspiration gegen Einsamkeit

Die Ruhe des Alleinseins kann eine Quelle unerschöpflicher Kreativität und Inspiration sein. Ohne Ablenkungen können wir uns auf kreative Projekte konzentrieren, sei es Schreiben, Malen, Musizieren oder andere künstlerische Ausdrucksformen. Die Einsamkeit wird durch die Inspiration, die aus der eigenen inneren Welt hervorgeht, ersetzt.

Aufmerksamkeit und Anerkennung für innere Stärke

Die Praxis der Aufmerksamkeit für uns selbst, die im Alleinsein gefördert wird, stärkt die Verbindung zum gegenwärtigen Moment. Indem wir uns bewusst auf das Hier und Jetzt konzentrieren, bauen wir innere Stärke auf. Die Fähigkeit, Herausforderungen mit Achtsamkeit zu begegnen, fördert emotionale Resilienz und mentale Widerstandsfähigkeit.

Im Alleinsein liegt die Kraft – die Einsamkeit zu überwinden

Die Kraft des Alleinseins liegt in der Fähigkeit, sich selbst zu entdecken, zu wachsen und innere Stärke zu finden. Das Ziel bin ich! Das ist unser Weg, um endlich wieder bei uns selbst anzukommen. Auszeiten ermöglichen uns eine tiefere Verbindung zu den eigenen Werten und Bedürfnissen, ohne von äußeren Einflüssen beeinflusst zu werden. Nutzen Sie das Alleinsein als eine Auszeit fürs Leben, zur Selbstentfaltung, für Ihre Kreativität und (Selbst)Anerkennung. Wie schön, dass es Sie gibt! In der Stille des Alleinseins liegt die Chance, Ihre innere Welt zu erkunden und eine authentischere und erfüllendere Lebensweise zu entwickeln. Umarmen Sie sich selbst- statt zu warten bis es jemand anders macht ;)

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Bei der Frage was der „Sinn im Leben“ ist denken wir oft an Äußerlichkeiten. Wir wollen ja immer am liebsten das, was wir nicht haben. Das glatte Haar, die Locken, die dürren Beine, wollen mehr Muskeln oder umgekehrt. Oder ist es der Job? Die Yacht? Das Haus? Das Auto? Die Frau? Der Mann? Die Familie? Was macht Sinn im Leben? Viel zu oft haben wir Ideen über uns und die Welt, die gar nicht der Realität entsprechen. Wie gut, wenn wir uns dann immer wieder auf uns selbst beziehen können, statt zu vergleichen. Denn der Sinn im Leben hat etwas mit Selbstliebe zu tun und die kommt nicht von außen – sie steckt in uns.

Warum wir uns nicht ständig vergleichen sollten

Gerade bei kleinen Kindern sehen wir, dass das Vergleichen sich nicht lohnt. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Auch Hebammen, ÄrztInnen und KindergartenleiterInnen wiederholen dies immer und immer wieder. Und trotzdem heißt es, kaum ist das Kind auf der Welt:

  • Wie groß?
  • Wie schwer?
  • Schläft es schon durch?
  • Hat es schon Zähne?
  • Kann es schon laufen?
  • Ist es schon trocken?

Und wenn das zweite Kind da ist, wird es natürlich im Vergleich zum ersten betrachtet. Wir vergleichen oder wir werden verglichen. Kein Wunder also, dass uns das Vergleichen in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wer hat welchen Abschluss, wie lange im Ausland gelebt, ein Studium, promoviert und wer hat den prestigeträchtigsten Job? In Deutschland schielen wir sehr stark auf diese formellen Meilensteine – auch wenn sie für die Lebensgeschichte und das Lebensglück eines Menschen oft gar keine so große Rolle spielen.

Durch den ständigen Blick nach rechts und links entdecken wir Dinge, Eigenschaften oder Fähigkeiten, die wir auch gerne hätten. Wie im Film »Harry und Sally« wollen wir, was andere auch hatten. Dabei sehen wir meist gar nicht die ganze Wahrheit: Nicht jeder, der einen Porsche fährt, hat viel Geld und Glück; nicht jeder mit einem Doktortitel ist gut oder zufrieden in seinem Job. Bei anderen fällt es uns viel leichter, nur die positiven Dinge zu sehen, als bei uns selbst. Wie wir jedoch auch oft in der Regenbogenpresse lesen können: es verbirgt sich oft ein anderes Sein hinter dem hellen Schein.

Vergleiche führen zu Neid, Depression, Minderwertigkeitsgefühlen und einem geringen Selbstvertrauen

Sich mit anderen zu vergleichen heißt auch, es so zu machen wie die anderen. Wir laufen der Schafherde hinterher, auch wenn sie über die Klippe hüpft. Und selbst wenn es auf einen grünen Hügel geht: Der Weg der anderen muss nicht der richtige Weg für uns sein, auch wenn er augenscheinlich zum Erfolg führt.

Was ist der Sinn im Leben?

Wenn wir mit unserer Aufmerksamkeit immer nur bei anderen sind, verlieren wir das Gespür für die eigenen Bedürfnisse. Wir verlieren unsere eigenen Werte und Ziele aus den Augen. Fragen wir uns besser: Was fühlt sich denn für mich richtig an? Was würde ich jetzt tun, wenn ich auf niemanden Rücksicht nehmen müsste? Wie würde ich am liebsten Weihnachten feiern?
Ich habe ja in einem anderen Artikel mal davon erzählt, dass wir nach vielen Jahren das erste Mal Weihnachten nicht zu Hause feierten und für die ganze Familie beim Skifahren ein Traum in Erfüllung ging. Ja, es fühlte sich zunächst merkwürdig an, die alte Tradition zu verändern und die Entscheidung war mir wirklich nicht leichtgefallen, doch ich wollte es mal anders. Und letztlich war die Veränderung ein Entwicklungsschritt und tat der ganzen Familie gut.

Warum wir einzigartig sind

Vielleicht fühlt sich das Andersmachen, wie bei meinen Plänen für Weihnachten, erst einmal komisch an und wir müssen uns auf Gegenwind einstellen. Doch dieses komische Gefühl können wir aushalten. Und wir werden feststellen, das geht.
Wenn wir das Kierkegaard-Zitat einmal umdrehen, ist ein Schlussstrich unter das ständige Vergleichen vielleicht der Anfang des Glücks und das Ende unserer Unzufriedenheit.

»DAS VERGLEICHEN IST DAS ENDE DES GLÜCKS UND DER ANFANG DER UNZUFRIEDENHEIT.«
SÖREN KIERKEGAARD

Auf der gesamten Welt werden wir Menschen immer älter. Die sogenannte Midlife-Crisis, bei der wir aus der Mühle ausbrechen und schauen, was es sonst noch rechts und links geben könnte, ist allen bekannt. Sie setzt inzwischen aber nicht erst in der Lebensmitte, sondern schon bei jungen Menschen ein. Es ist eine Phase, in der wir uns und unsere Welt auf den Prüfstand stellen. Wir ziehen Bilanz. Vielleicht wollen wir noch mal richtig »was reißen«, uns endlich einen lang gehegten Wunsch erfüllen oder eine große Reise machen.

Doch lohnt es sich, den ganzen Stress auf sich zu nehmen?

Immer wenn ich zum Beispiel die Tour de France verfolge, denke ich an meine eigene Radreise zurück, die durch ganz Frankreich bis nach Spanien ging. Die war sicher nicht so herausfordernd wie die Tour de France, aber sie hat mich ganz schön viel Kraft gekostet, mir am Ende aber auch viel gebracht. Es war mein Traum, mein Leben in vier Satteltaschen zu packen und zu machen, was ich will. Die Idee jedoch war weit romantischer als die Realität. Dennoch werde ich nie vergessen, wie nah ich mir in der Zeit war. Diese Nähe konnte ich damals im Alltag nie herstellen. Heute nehme ich mir sehr oft Auszeiten und verschwinde in der Natur.

Warum ist eine Auszeit für mich wichtig?

  • Weil es immer einfach bereichert.
  • Weil Natur & Bewegung der beste Coach sind.
  • Weil ich es mir wert bin.

Es gibt einen Satz, der nicht nur in die Radsport-Folklore eingegangen ist. Als Teamkapitän Jan Ullrich 1997 als Gesamtführender auf der 18. Etappe der Tour de France in den Vogesen schwächelte, feuerte Udo Bölts ihn mit dem Spruch an:

»Quäl dich, du Sau!«

Für alle, die sich nicht für Radsport interessieren: Ullrich gewann die Tour und Bölts betitelte seine Autobiografie mit diesem legendären Satz. Müssen wir uns also quälen, um etwas zu erreichen?

Nein. ( …ist ein ganzer Satz – den wir viel zu selten bemühen)

Irgendwann stehen wir vor der Lebensbilanz

Früher oder später ziehen wir die Bilanz aus unserem Leben. Vielleicht erlauben wir uns dies nur im stillen Kämmerlein, vielleicht setzen wir uns auch ganz offen damit auseinander und ziehen unsere Konsequenzen.

Hilfreiche Fragen – zum Sinn im Leben

  • Was habe ich bisher richtig gemacht in meinem Leben?
  • Was wollte ich eigentlich erreichen?
  • Habe ich dies ernsthaft versucht?
  • Hatte ich mir mein Leben so vorgestellt?
  • Ist es schlimm, wenn es davon abweicht?
  • Hat sich meine Mühe gelohnt?
  • War es das jetzt schon? Fehlt noch was?
  • Geht es mir nur noch ums Durchhalten oder will ich mehr vom Leben?

Bei vielen Menschen sieht die Bilanz erst einmal nicht wirklich rosig aus. Unsere Erwartungen vom Leben wurden enttäuscht. Oft sind wir vor allem von uns selbst enttäuscht, weil wir es nicht »gepackt haben«. Den »Schwarzen Peter« schieben wir dann gerne den Umständen oder unserem Elternhaus zu. In der Psychologie werden solche Lebenskrisen gerne darauf zurückgeführt, dass unsere Erwartungen ans Leben generell zu übertrieben sind und unsere Zufriedenheit im Laufe des Lebens wieder ansteigt, weil wir lernen, uns mit Kompromissen abzufinden. Doch erkennen wir überhaupt was wir alles geschafft haben? In den Auszeiten hier am Meer entdecken viele Menschen bei genauer Betrachtung, dass sie oft einfach vergessen haben sich selbst zu würdigen.

Was ist meine Sehnsucht?

Also: Finden wir uns doch einfach mit dem, was ist, ab und geben auf? Ich glaube kaum, dass ich Ihnen das raten möchte. Zumal die Erfahrung aus meiner Coachingarbeit mich anderes lehrt. Es sind weniger die übertriebenen Erwartungen, die zu einer Krise führen. Vielmehr haben sich die Menschen die sich so „leer“ und „ausgebrannt“ fühlen viel zu lange zurückgenommen und sich gar nicht erlaubt, ihren eigenen Träumen und Zielen nachzugehen.
Natürlich können wir nicht alles in unserem Leben erreichen, aber oft mehr, als wir meist denken. Statt uns mit einer negativen Bilanz abzufinden, möchte ich Ihnen lieber raten, solche Krisen als Chance zu nutzen, um wieder bei sich selbst anzukommen. Es ist immer wieder spannend wie leicht Menschen hier, in so kurzer Zeit, wirklich nachhaltige und passende Ergebnisse in den Auszeiten am Meer erzielen.

Verluste, Widerstände und Zweifel gehören zu unserem Leben

Wir alle erleben immer wieder Verluste, Zweifel und Widerstände. Das hört einfach nie auf. Wie wäre es wenn wir fit sind? Trainieren wir und sagen: „wenn das Leben kommt – bin ich schon da!“. Das Leben ist eine Ganztagsschule ohne Ferien. Krisen gibt es immer wieder. Beruflich, privat und gesundheitlich. Wir klettern danach auch nicht einfach über eine Mauer und auf der anderen Seite geht es munter weiter. Wir vermissen, haben Sensucht, verarbeiten, lernen und integrieren alle diese Erfahrungen. Die tägliche Realität überrascht uns alle immer wieder neu. Doch wir können lernen damit umzugehen, positiv zu verwandeln und entscheiden uns für das Leben. Auch für die negativen Dinge, die wir nie „bestellen“ würden. Sie sind oft viel kostbarer als das offensichtliche Glück.

Es gibt nicht einen Weg für alle, sondern für alle einen Weg.

Statt auf den Pfaden der anderen zu wandeln – gehen wir unseren Weg.
Stellen wir uns den drängenden Fragen ob wir ( mit was auch immer) aufhören wollen und wandeln das was uns quält in etwas Passenderes um. Es gibt immer mehr als eine Option. Wer A sagt muss nicht B sagen. Durchhalten um welchen Preis?
Sicher kommt man nur irgendwo an, wenn man ein paar Dinge auch mal durchhält. Aber ist es das wirklich wert? Jeder bestimmt selbst, was wirklich wichtig und richtig ist und wann es genug ist. Vertrauen Sie Ihrer Wahrnehmung und halten Sie zu sich selbst – auch wenn es kein anderer macht.

Wir sind keine Opfer der Umstände

Niemand zwingt Sie, zu tun, was Sie tun. Ich kann mir, bildlich gesprochen – jeden Tag selbst ein Messer ins Bein rammen und mich dann freuen, wenn der Schmerz nachlässt. Oder ich mache gleich das, was mir guttut, und habe dann endlich wieder mehr vom Leben.

Eine Kundin sagte jüngst: »Ich fühle mich wie im Krieg. Im Krieg gegen mich selbst. Dabei bin ich doch alt genug, um endlich zu verstehen, dass es da wo ich lebe gar keinen Krieg geben muss und ich mir Leichtigkeit und Lebensfreude erlauben darf.« Diese Frau war der Auffassung, »Arbeit muss hart sein, sonst ist sie nix wert«. Nun notiert sie jeden Abend die Situationen, in denen sie es sich leicht gemacht hat. Sie trainiert, weniger zu tun, um mehr für sich übrig zu behalten. Sie erkennt ihren Sinn im Leben.

Mein Sinn im Leben

  • Was will ich selbst?
  • Was möchte ich heute und mit dem Rest meines Lebens anfangen?
  • Hat mich der Tag heute mindestens einmal glücklich gemacht?

Ich bin richtig und wichtig

Im Coaching erlebe ich immer wieder das gleiche Phänomen: Weiß ein Mensch erst einmal um seine eigenen Bedürfnisse und versucht nicht, die Kopie eines anderen zu sein, dann lebt er oder sie enorm auf. Wir alle können auch ohne Qual gute Leistungen und auch Höchstleistungen bringen. Aber nur wenn wir unser Auto nicht übertourig fahren und in unserem persönlichen Drehzahlbereich bleiben. Wenn wir das geben, was wir selbst wollen, nicht das, was die Gesellschaft erstrebenswert findet.
Zum Glück können wir in unserer Gesellschaft diesbezüglich einen leichten Wandel beobachten.

Wir sind okay – mit allen Fehlern

Verabschieden wir uns also vom »Quäl dich, du Sau«. Machen wir es uns leicht(er). Wir dürfen dann den Nachbarn mit dem großen Auto, den adretten Kindern, der bildhübschen Frau … immer noch toll finden – doch wir wissen auch, dass in unseren eigenen Tank ein anderer Kraftstoff gehört.
Gesellschaftlicher Wandel ist langsam. Er fängt bei jedem Einzelnen an. Machen wir doch den ersten Schritt, den Anfang.

Mehr vom Leben – Auszeit fürs Leben

Fangen wir ruhig klein an. In Schritten, die wir und auch die anderen gut aushalten können, ohne Blasenpflaster zu benötigen. Halten wir mal an, wenn es zu viel wird, statt die Schlagzahl zu erhöhen. Beachten wir unsere eigenen Schmerzgrenzen. Machen wir es uns leicht und genießen wir. Denn unsere einzige Zeit ist immer jetzt.
Hören wir nicht auf andere, sondern darauf, was wir uns selbst zu sagen haben.

4 Tipps – für mehr Sinn im Leben

• Sortieren Sie die Menschen, mit denen Sie sich umgeben, ein und aus.
• Seien Sie immer wieder wählerisch.
• Trauen Sie sich, eine Zeit mit sich allein zu sein.
• Machen Sie eine Liste mit Dingen, die Sie nicht mehr wollen.

Formulieren Sie sie zum Gegenteil um: Das will ich! PDF Arbeitsblatt

Vor allem: Nehmen Sie nicht alles so ernst. Machen Sie einfach mal Unsinn, Quatsch, Blödsinn, Kinderkram, Albernheiten …das gehört zu einem guten Leben einfach dazu! Auch das bedeutet: Mehr Sinn im Leben :)

Wenn Sie mal wieder ein gutes Gespräch brauchen – rufen Sie mich einfach an. Das kostet nix und bringt Sie sicher weiter.

Rufen Sie einfach an oder schreiben Sie mir!

Gesunder Egoismus bedeutet mal bei sich zu bleiben.

Stellen wir uns ein großes Stadion vor. Es sind 30.000 Menschen dort, von irgendwo aus der Menge schreit jemand: »Hey, du Idiot!«

ES GIBT IMMER MEHR ALS EINEN WEG

Wir haben nun (mindestens) drei Möglichkeiten:
1. Wir fühlen uns ertappt, drehen uns um und überlegen, was wir gemacht haben.
2. Wir reagieren gar nicht oder denken vielleicht kurz: »Wo ist hier denn ein Idiot?«
3. Wir hören gar nicht, was gerufen wurde.

In jedem Fall haben wir also mehrere unterschiedliche Handlungsoptionen, wie wir reagieren können. Wir sind nicht wie eine Feder im Wind. Auch wenn wir manchmal behaupten: »Der oder die nimmt mir den Wind aus den Segeln« oder »Ich brauche dich, ich kann nicht ohne dich« oder »Du musst mir helfen, ich kann das nicht allein«. Wenn wir so abhängig von äußerem Rückenwind sind, landen wir oft unsanft. Wir fragen uns dann auch häufiger ängstlich, ob andere uns oder das, was wir tun, mögen. An manchen Tagen reicht es, wenn jemand nur die Stirn runzelt. Es ist, als würde uns ein nach unten zeigender Daumen ablehnen, wir sind direkt geknickt.

Selbstvertrauen

 

Kritikfähigkeit ist gemeinhin eine gute Eigenschaft; und klar, an Kritik kann man wachsen und sich mit ihr weiterentwickeln. Manchmal trifft sie aber auch einen wunden Punkt und wir können nicht anders: Entweder wir ziehen uns zurück, machen dicht oder reagieren aggressiv. Vielleicht warten wir manchmal sogar regelrecht darauf, dass wir kritisiert werden. Einfach weil wir uns selbst nicht so sehr schätzen.

Immer wieder machen wir uns runter

Mit negativem Feedback können wir dann vielleicht besser umgehen als mit Lob, weil es uns bestätigt, dass wir eben nicht »richtig« sind. So reagieren wir wie eine Feder im Wind, fliegen mal hoch und dann im Sturzflug zu Boden. Dabei müssen wir mitnichten auf jeden ungefragten Kommentar oder Zuruf reagieren. Wenn wir weniger auf das hören, was andere uns ungefragt erzählen, können wir Kraft sparen und werden auf Dauer weniger Federn lassen. Eine gute Gelegenheit für gesunden Egoismus.

Wir können unser Gegenüber sogar in einem ruhigen Moment darum bitten, die ungebetenen Kommentare zu unterlassen. Wir können es freundlich formulieren:

»Wenn ich einen Tipp oder Ratschlag von dir möchte, dann komme ich wieder auf dich zu.«

Wenn das nicht hilft, können wir nur trainieren, die Kommentare von anderen zu ignorieren und auszublenden. Das nicht unfreundlich – das ist gesunder Egoismus.

Selbstbewusstsein

MANCHMAL REICHT EIN SATZ UND DIE LAUNE IST IM KELLER

Es gibt Themen, mit denen hadern wir ein wenig oder auch ganz viel. Andere Kritikpunkte dagegen perlen einfach an uns ab. Ob im Job oder privat, wir reagieren ganz souverän und gehen einfach weiter. Abgehakt. Aber manchmal reicht ein Satz und wir ärgern uns noch den ganzen Tag darüber – oft vielleicht sogar unbewusst, ohne Erklärung für den Ursprung unserer schlechten Laune. Morgens war man doch noch ganz zufrieden aufgestanden …

In solchen Situationen ist es gut, mit der Kritik in Resonanz zu gehen. Bei schlechter Laune, unerklärlicher Wut oder bei Frustration lohnt es sich zum Beispiel, den Tag einmal gedanklich durchzugehen:

• Welche Gespräche habe ich mit Kollegen, Freunden oder in der Familie geführt?
• Was könnte meinen Zustand ausgelöst haben?
• Ist das Problem überhaupt mein Problem?

Wenn jemand unzufrieden mit seiner eigenen Arbeit ist und im Büro vor sich hin grummelt, beziehen wir das Gemurmel vielleicht auf uns selbst. Wir nehmen das miese Gefühl des anderen als unseres an. Manchmal sind wir sogar Meister auf dem Gebiet, die Probleme anderer zu unseren zu machen. Das tut anderen gut und Menschen arbeiten sich direkt immer wieder mit ihren Themen an uns ab. Sie kommen nur zu uns, um den eigenen Müll abzuladen und dann erleichtert wieder zu gehen. Wir dagegen bleiben irritiert, traurig oder wütend mit neuen Themen zurück.

Dabei können wir oft recht schnell den einen Satz identifizieren, der diesen Gemütszustand ausgelöst hat. Und das ist sicher ein Satz, mit dem wir in Resonanz gehen, weil er einen Punkt berührt, mit dem wir selbst vielleicht noch nicht so im Reinen sind, wie wir es gerne sein würden.

Gesunder Egoismus in 3 Schritten:

  1. Identifizieren
  2. Reflektieren
  3. Abhaken

IST DAS MIESE GEFÜHL WIRKLICH MEINES ODER HAT DAS EINFACH JEMAND DAGELASSEN?

Oft geht es dabei schlicht um die Schuldfrage: Wer hat Schuld oder fühlt sich schuldig? Ich zum Beispiel gehe schnell in Resonanz mit kleinen Spitzen, die meine Geschäftsreisen nach Spanien betreffen. Sobald ich meine, etwas in die Richtung herauszuhören, dass ich in diesen Zeiten meine armen Kinder allein lasse, bin ich auf Hundertachtzig. Ich muss mir dann jedes Mal wieder bewusst machen, dass Glaubenssätze wie »Das Kind gehört zur Mutter« und Ähnliches Quatsch sind und ich sie eigentlich schon längst hinter mir gelassen habe. So ganz frei davon bin ich allerdings scheinbar doch noch nicht.

Ich mach das jetzt so – gesunder Egoismus für mehr Freiheit

Bei solchen Dingen, die gesellschaftlich tief verankert sind, ist es auch nicht ganz so leicht, sich völlig frei davon zu machen.
Doch wenn ich erkannt habe, woher mein Frust kommt, kann ich meinen mitschwingenden Körper und Geist von der Kritik kappen und meinen Tag wieder unter die eigene Kontrolle nehmen und genießen – ganz ohne Schuldgefühle. Also: Wir haben keine Kontrolle darüber, was andere tun oder sagen. Aber gesunder Egoismus kann kontrollieren, wie wir reagieren.

GUT GEMEINTE GESCHENKE

Alle Jahre wieder sollte es in einem mittelständischen Unternehmen eine Weihnachtsfeier geben. Der Chef war sehr spendabel und wollte das ganze Team einladen. Da ging es immer hoch her, inklusive manchmal sehr »zotiger« Geschichten, die jedoch alle gerne hörten. Alle, bis auf Meier, der ja so ein »steifer Knochen« war, wie ihm vorgehalten wurde. Worauf Meier ironisch und genervt antwortete: »Kann ja nicht jeder so ein Spaßvogel wie du sein, Petersen.«

Petersen wollte Spaß haben und mit guter Laune in der Gruppe richtig abfeiern. Darum kümmerte er sich seit Jahren auch gern, indem er lauthals nach ein paar Bier rief, sobald das Lokal erreicht wurde. Für Meier jedoch war ein solcher Abend alles andere als ein Geschenk.

Weihnachtsfeier alle Jahre wieder furchtbar

In diesem Jahr überlegten sich die Mitarbeiter endlich mal eine Feier auf dem Kiez in Hamburg zu machen. Mit Hotel und Übernachtung. Schon die von lautem Lachen begleitete Planung zeigte, wie sehr das Team Partys liebte und wie gern alle von den schönen und lustigen Momenten erzählten, die sie miteinander hatten. Nur Meier wurde immer stiller. Er schien wieder mal der »Spielverderber« zu sein.

Gesunder Egoismus – mehr innere Ruhe und Distanz

Er brauchte immer einen gewissen Abstand oder zumindest einen Ort des Rückzugs. Die Vorstellung, mit den auf den Tischen tanzenden Kollegen in den Kneipen zu sitzen und womöglich auch noch ein Zimmer teilen zu müssen, ging ihm völlig gegen den Strich. Nicht wegen der Kollegen, sondern weil er einfach gerne seine Ruhe hatte. Die Distanz zu anderen war das, was ihn im Gleichgewicht hielt. Beziehungen waren ihm trotzdem wichtig. Er trank auch gern mal ein Glas oder feierte, aber eben nicht gleich ein ganzes Wochenende oder jeden Freitag. Meier mochte lieber in einer kleinen Runde sein. So bewerten die einen den anderen. Der eine ist angeblich steif, humorlos und ernst, die anderen oberflächlich, hohl und kindlich.

Innere Kind

Gesunder Egoismus ist richtig und wichtig.

Vor allem: Es ist nicht änderbar. Denn unsere Bedürfnisse sind nicht veränderbar. Sie bleiben ein Leben lang. Oft stellen wir uns aber dagegen, machen, was andere wollen, oder passen uns an. Dieses Sichhinwegsetzen über die eigenen Bedürfnisse hat zur Folge, dass wir uns zunächst unwohl fühlen und dann immer ärgerlicher oder trauriger werden. Am Ende können wir sogar krank davon werden. Ein guter Grund mehr Egoismus zu leben.

ANDERE SIND WICHTIG – ICH AUCH!

Wenn wir etwas verschenken, spielen unsere eigenen Bedürfnisse immer zumindest eine Nebenrolle, wenn nicht sogar die Hauptrolle. Wir sind beispielsweise idealistisch und wollen Gutes in die Welt tragen oder unser Ego ein wenig streicheln. Wir fühlen uns wunderbar, wenn wir großzügig sein können oder Anerkennung für unsere guten Taten bekommen. Wo auch immer unsere Motivation, etwas zu verschenken, herrührt – sie hat immer auch mit uns selbst zu tun.

GESCHENKE SIND NICHT UMSONST – SIE WERDEN IN VERSCHIEDENEN WÄHRUNGEN BEZAHLT. SIE KOSTEN UNS OHNE GESUNDEN EGOISMUS MANCHMAL UNSERE FREIHEIT.

Wir schenken lieben Menschen unsere Zeit, unser Geld oder unsere Zuneigung. Wir regeln mal eben etwas für sie oder zücken schnell das Portemonnaie. Bekommen wir dafür nicht die erwartete Reaktion, sind wir verletzt und enttäuscht und hören uns dann oft sagen: »Da machst du was und was ist der Dank?« Die Lage ist für uns glasklar: Wer ein Geschenk nicht angemessen wertschätzt oder sogar ablehnt, ist entweder stolz oder undankbar. Dabei kann dieses Verhalten auch als ein Zeichen für Klarheit und Reife gesehen werden, die gar nicht so verkehrt ist. Wenn wir Menschen helfen und ihnen geben, dessen sie bedürfen – sei es nun Geld, Materielles oder eine Hilfestellung –, nehmen wir ihnen ein Stück Freiheit, es selbst zu schaffen und eine eigene Lösung zu finden.

GESUNDER EGOISMUS BEDEUTET: WIR NEHMEN UNSER LEBEN SELBST IN DIE HAND

Wir sind Menschen und wollen nicht nur existieren, sondern uns weiterentwickeln. Deshalb ist es auch falsch, unseren Kindern alles zu geben oder ihnen etwas »ersparen« zu wollen. Solche »Geschenke« entwickeln sich leicht zu einer Schuld. Der Geber ist schuld, dass der Nehmer sich schuldig fühlt. Diese Prozesse laufen in unserem Unterbewusstsein ab. Während der eine sich denkt, wie toll es ist, dass er helfen kann, ist der andere vielleicht um ein paar Euro oder einen Ratschlag reicher, doch die Schuld macht ihn klein.

Ist der 18-jährige Sohn nun undankbar oder reif, wenn er nicht mehr mit den Eltern auf teure Fernreisen gehen, sondern seine eignen Abenteuer erleben will? Die Mutter ist verletzt, dass ihre eigenen Bedürfnisse nach gemeinsamer Zeit, Aufmerksamkeit und Dankbarkeit von ihrem Kind nicht befriedigt werden. Vielleicht muss sie lernen, allein zu verreisen? Oder den neuen Lebensabschnitt und Übergang mit ihrem Mann ganz neu gestalten? Wenn wir uns viele Jahre um die Kinder kümmern, ist es manchmal gar nicht so leicht, wieder ein »eigenes Leben« zu haben. Der Sohn hingegen möchte natürlich seine eigenen Erfahrungen sammeln und nicht in ihrer Schuld stehen. Jeder kennt sicher Familien, in denen es genau um diese »Hab ich nicht alles für dich getan«-Themen geht.

Wir reden oft von »Vater Staat« oder fordern, dass sich der Chef um uns oder das Team »kümmern« sollte. Auch unsere Partner sollen sich um uns und unsere Themen »kümmern«. Dabei können all diese vermeintlichen »Kümmerer« nur mit gutem Beispiel vorangehen – uns um uns kümmern, müssen wir allein. Nehmen wir also unser Leben besser selbst in die Hand – wenn es eh kein anderer macht!

GESUNDER EGOISMUS – ICH BRAUCHE FREIHEIT

Der gleichnamige Song von Herbert Grönemeyer beschreibt in schönen Metaphern, wie es ist, wenn jemand es gut meint, es sich jedoch wie das Gegenteil anfühlt. Der Satz: »Ich würde alles für dich tun« kann manchen freiheitsliebenden Menschen arg in die Enge treiben. Schnell kommt der Gedanke in den Sinn: »Wie soll ich das je wieder gutmachen?«
Natürlich ist es schön, wenn wir Menschen Geschenke machen – ob in der Liebe, mit Rat und Tat oder mit dem Portemonnaie. Wir sollten uns aber nicht wundern, wenn unser Gegenüber ganz anders reagiert, als wir es erwarten. Wenn er anfängt zu knurren oder sogar tobt und schreit. Manche wenden sich aus Schuld und Scham auch einfach leise von uns ab.

FEHLT GESUNDER EGOISMUS – FÜHLEN WIR UNS OFT SCHULDIG

Wenn andere Menschen ihre schlechte Laune, Traurigkeit oder Wut in uns unterbringen wollen, so fühlt sich dies manchmal so an, als hätten sie recht. Doch wenn wir uns besinnen, mal innehalten und überprüfen, ob das, was uns gerade vorgeworfen wird, wirklich stimmig ist, dann kommen wir häufig zu einem spannenden Ergebnis: Der andere hatte vielleicht einen schlechten Tag, war müde oder ungerecht, hat viel »um die Ohren« oder er hat bei diesem Thema selbst ein ungelöstes Problem. Ist uns dies bewusst, können wir den Vorwurf unseres Gegenübers gedanklich einfach stehen lassen. Stellen wir uns den Vorwurf oder die Kritik wie eine zuckergussverzierte Praline vor, die uns jemand hingelegt hat. Lassen wir das Ding doch einfach liegen. Dann bekommen wir auch keine Magenschmerzen.

Egoismus ist die Lösung in der Krise

POSITIVER EGOISMUS KANN STRESS VERMEIDEN

VON WEM ODER WAS MACHEN WIR UNS ABHÄNGIG? LASSEN WIR DIE LEUTE DOCH REDEN UND HÖREN LIEBER UNS ZU!

Wer ständig in Resonanz mit der Schuld geht und vor allem bleibt, setzt sich enorm unter Druck. Wer es allen recht machen will, um die angebliche Schuld, die uns trifft, zu vermeiden, hat am Ende noch mehr Stress. Dabei würde ein gesunder Egoismus uns weiterhelfen. Wenn Sie Ihre wunden Punkte kennen, können Sie sich jede Menge Stress und Ärger ersparen.

• Was sind Ihre wunden Punkte?
• Machen Sie wirklich, was Sie möchten?
• Was würden Sie machen, wenn Sie alle Optionen hätten – no strings attached?

WER BIN ICH?

Wenn wir uns selbst gut kennen, dann kennen wir unsere Stärken ebenso gut wie unsere Schwächen. Die eigenen Fallstricke zu erkennen bedeutet, sich von den Fesseln zu befreien und sich selbst und andere voranzubringen. Wir sind dann Vorbild und andere folgen uns. Das ist ein Ergebnis davon, wenn wir immer mal »gesund egoistisch« sind.

GEBEN IST SELIGER DENN NEHMEN?

Uns wird schon in der Bibel gelehrt, dass es prima ist, wenn wir spenden und abgeben. Wer etwas für sich nimmt oder es ablehnt zu spenden, wird schnell in die »Egoismus-Ecke« gesteckt. Dabei kann beides auch ein Zeichen für eigene Klarheit sein, die gar nicht so verkehrt ist.
Wenn wir häufiger mal an uns denken (auch das steht in der Bibel, vgl. Johannes 10, 10: »… damit sie das Leben haben und volle Genüge« *), dann sind wir in gutem Zustand, auch wenn der Wind mal von vorne kommt. Wenn es uns gut geht, können wir auch für andere, ob nun in der Familie, im Job, für Freunde oder die Welt, ein Geschenk sein. Gesunder Egoismus kann uns allen helfen.

* DieBibelnachMartinLuthersÜbersetzung. © 2017 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

ICH WILL ENDLICH GESUNDEN EGOISMUNS UND WIEDER SELBSTBEWUSST SEIN

Das System zu sprengen ist häufig besser, als sich über Jahrzehnte immer perfekt anzupassen und unterm Radar zu fliegen. Dadurch werden wir nur immer leiser und farbloser. Wir verlieren uns selbst. Wir müssen also nicht immer mitspielen, sondern lernen, zu uns selbst zu halten. Das ist viel wichtiger, als im Außen passend zu sein, beziehungsweise der bessere Weg, um auch im Außen alles regeln zu können.

Lebenssinn und Lebensfreude

HAVE A BREAK – TEMPO RAUS

Wenn wir merken, dass wir in schlechtem Zustand sind, können wir durchatmen und die Situation verlangsamen. Indem wir ganz langsam laut sprechen (wir können auch einen beliebigen Text vorlesen), wird unser Denken ruhiger. Das funktioniert auch rein gedanklich. Probieren Sie es einmal aus, sich einen Text ganz laaaaangsaaaam leise vorzulesen.

DER EFFEKT IST:

Unsere lauten und sich überschlagenden Gedanken können sich beruhigen und wir werden sofort ruhiger. Wir können wieder klar denken. Manchmal reichen auch fünf Minuten allein auf der Toilette. Da haben wir auf jeden Fall unsere Ruhe und können uns bewusst machen, dass das unangenehme Gefühl in uns zwar real ist, aber vielleicht dennoch nicht im Verhältnis zur aktuellen Situation steht.

PRÜFEN WIR EINFACH IMMER WIEDER…

…ob wir ein Thema wie ein Geschenk an uns reißen oder anderen zuordnen. Wenn wir bei unseren eigenen Themen bleiben, kommen wir – und auch andere – wieder bei uns selbst an. Da nur wir selbst die Experten für unser Leben sind und kein anderer, ist dann für alle die Welt in Ordnung.

Auch wenn wir verliebt sind und mit dem anderen Menschen verschmelzen wollen, vergessen wir oft, was uns selbst wichtig ist. Doch gerade dann, wenn wir kopflos mit Schmetterlingen im Bauch im Wald umherirren, ist es gut, die eigenen Bedürfnisse klar zu haben. Denn von Luft und Liebe allein können wir nicht leben.

Ein bisschen positiver Egoismus kann es die Liebe fürs Leben sein.

Wenn wir mehr vom Leben wollen – kümmern wir uns doch um unser eigenes!

Egoismus ist gesund

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