Schlagwortarchiv für: auszeit

Die Autorin Susanne Wächter hat ein Auszeit Coaching am Meer begleitet. Sie studierte Kommunikationswissenschaft und Psychologie. Hier ihr Bericht:

Dauerhafter Stress zermürbt. Die Psyche leidet und die Gesundheit auch. Regelmäßige Auszeiten können helfen, zur Ruhe zu kommen und seine Probleme neu zu ordnen.

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt

Herbert, der seinen kompletten Namen nicht nennen möchte, war völlig ausgelaugt. Sein Leben drehte sich nur noch im Kreis. Er funktionierte, wurde aber zunehmend unglücklicher. Irgendwann rebellierte auch sein Körper. Er wurde immer häufiger krank, ein einfacher Schnupfen, dann eine Grippe, immer wieder Kopfschmerzen. Es musste sich etwas ändern. Das war ihm schon lange klar. Er machte ein Auszeitcoaching. Er flog ans Meer nach Spanien für sein Auszeit Coaching. Lebte in einem Wohnwagen, kletterte Berge hinauf, saß am Strand, genoss den gleichmäßigen Wellengang und lernte abzuschalten.

Sich neu fokussieren

Klingt einfach. Und ist es irgendwie auch. „Man muss sich nur darauf einlassen und man muss es wollen“, sagt Christina Kropp, Autorin, Coach und Mentaltrainerin aus Husum. Seit 2011 als selbstständiger Coach.

Mit ihrem Auszeitcoaching entwickelte sie ein besonderes Produkt für ein Coaching in Bewegung und am Meer. Ihre Coachings bietet sie an der Nordsee in Schleswig-Holstein und in Spanien an der Costa Brava an. Sie ist Autorin und seit 2015 bildet sie zudem – gemeinsam mit ihrem Mann Uli Kropp – Mentaltrainer*innen aus. Christina Kropp hat vier Kinder und lebt mit ihrer Familie in Husum.

Im hohen Norden und an der Küste Katalaniens oder an der Nordsee in Husum hilft sie Menschen, sich neu auszurichten, zur Ruhe zu kommen und zu ordnen. „Sich neu fokussieren“, nennt sie es.

Außerdem schafft allein schon das Reisen mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. „Es ist ein Entwicklungsbeschleuniger, wenn wir uns neuen Orten und Herausforderungen stellen. Unterwegs geht meist mehr schief als in der Alltagsroutine. Auch wenn’s erst nicht so aussieht: wir gewinnen dadurch Zuversicht und werden gelassener, weil wir neue Situationen gemeistert haben“, erklärt Kropp den Sinn und Zweck der Auszeiten am Meer.

Problembelastende Gedankenwelt wird ausgeblendet

Es ist aber keine Urlaubsreise im klassischen Sinn. Kropp´s Auszeit Coaching hat ein Programm. Viele Outdoor-Aktivitäten stehen darauf. Eine Wanderung inklusive Bergbesteigung gehören ebenso wie der erholsame Strandspaziergang dazu. „Das hilft, den Kopf frei zu kriegen. Mal an nichts zu denken, sondern sich nur auf seine Schritte zu konzentrieren“, erklärt Kropp. Hinzu kommen Mentaltraining am Morgen. Da werden Bälle geworfen, Gedankenspiele eingebaut und Schrittfolgen eingeübt.

„Spielchen“, die so  manchen Teilnehmer zunächst kopfschüttelnd zurücklassen. Aber es funktioniert. Die Übungen im Mentaltraining helfen, beide Gehirnhälften zu aktivieren, sich zu konzentrieren und zu fokussieren. Dabei wird die frühere problembelastete Gedankenwelt völlig ausgeblendet.

Erholung von Arbeitsbelastungen im Auszeit Coaching

Wie wichtig Auszeiten sind, untersuchen die beiden Wissenschaftlerinnen Anne-Kathrin Konze und Lilian Gombert. Die beiden Frauen sind Arbeitspsychologinnen am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung der Technischen Universität Dortmund. In ihrer Forschung beschäftigen sie sich damit, wie man in modernen Arbeitsumgebungen gesund und leistungsfähig bleiben kann. “ Das Thema Erholung von Arbeitsbelastungen spielt dabei ein große Rolle – insbesondere vor dem Hintergrund der immer mehr verwischenden Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit“, erklärt Gombert. In ihren empirischen Studien untersuchen sie etwa, ob Erholungseffekte bereits auf Tagesebene zum Beispiel durch Schlaf, Abschalten von der Arbeit am Abend oder ähnlichen Phasen auftreten können.

In einer jüngeren Studie haben die beiden Psychologinnen etwa untersucht, wie sich die berufliche Smartphone-Nutzung nach Feierabend auf das psychische Wohlbefinden am nächsten Arbeitstag auswirkt. Ihre Studie zeigt, wer immer und überall mobil erreichbar bleibt, kann nicht mehr abschalten. Die Erwartung, immer erreichbar zu sein, sowohl privat als auch beruflich, schlägt sich kurz über lang auf die psychische Gesundheit nieder. Wie häufig das berufliche Smartphone im privaten Umfeld genutzt wird, zeigt das Statistische Bundesamt. Fast jeder Zweite checkt noch mal schnell die E-Mails nach Feierabend oder an den Wochenenden und schaut, welche Anrufe vielleicht verpasst wurden.

Abschalten kann man lernen im Auszeit Coaching

Flexible Arbeitszeiten, zu denen es auch gerade in der heutigen Zeit gehört, von zu Hause zu arbeiten, sind ein Fluch und Segen zugleich. „Sind wir flexibler, bedeutet es gleichzeitig auch, dass wir immer mehr möglich machen können“, sagt Christina Kropp. Ist dies dann mal nicht der Fall, beschäftigen uns unerledigte Dinge, die E–Mail vom Kunden oder Chef, die nicht gerade freundlichen Inhalts war. Das kann zu schlechtem Schlaf führen, aber vor allem auch dazu, nicht abschalten zu können. Wir beschäftigen uns viel mehr mit unerledigten Aufgaben als mit abgeschlossenen. Daher müssen wir lernen, das Smartphone einfach mal auszumachen. „Wir können es auf Flugmodus stellen. Wir müssen nicht überall erreichbar sein“, sagt Kropp und plädiert dafür dies Schritt für Schritt zu lernen.

Ob nun im Beruf oder im privaten Bereich: wenn wir unser Leben als unstimmig empfinden, Unsicherheit fühlen, schnell gereizt sind und lospoltern, weinerlich sind und jammern oder körperliche Zipperlein haben und verspannt sind. Dann ist die Zeit reif zu schauen, was genau uns zu schaffen macht. Wenn wir mehr vom Leben wollen – dann nehmen wir uns Zeit dafür. Fangen Sie jetzt Zuhause an Ihr Leben wieder selbst zu gestalten.

Ob an der Nordsee oder in Spanien – eine Auszeit bringt jeden direkt weiter. 

Gerade in Krisenzeiten haben wir das Gefühl wir müssen es machen wie andere es von uns erwarten. Wir rennen immer weiter.

Manchmal brauchen wir nur einen Tag Auszeit Coaching


Dabei brauchen wir gerade in der Krise die Pause.

Mehr darüber wie wir es schaffen unsere Alltagsprobleme zu lösen und endlich wieder bei uns selbst anzukommen hat Christina Kropp in Ihrem Buch „Das Ziel bin ich“ zusammengefasst. Ein Auszeit Coaching für Zuhause. Ein Ratgeber für den Alltag ohne erhobenen Zeigefinger. Viele ihrer Kunden lesen es nach der Auszeit in Husum. Sie beschreiben es als einen perfekten „Reminder“, der im Alltag einfach und unmittelbar weiterhilft.

Das Buch: Das Ziel bin ich - Christina Kropp - Buch probelesen

Das Buch: Das Ziel bin ich – Christina Kropp – Buch probelesen

 

 

 

Innere Ruhe steht auf dem Wunschzettel der meisten Menschen ganz oben. Der Markt für ein Leben im Gleichgewicht boomt: Coaching, Retreat, Yoga, Kloster… Dabei sind unsere Probleme oft hausgemacht. Auch deren Lösung finden wir nicht, weil uns schlicht im Alltag die Stille fehlt. Gerade in Krisenzeiten brauchen wir die Pause.

Stille – unangenehm oder Luxusprodukt?

Bei der Stille ist es wie bei vielen Dingen: Es gibt immer zwei Seiten derselben Medaille. Das zeigt sich auch schon an der unserer sprachlichen Verwendung des Begriffs und dem, was wir damit verbinden:

  • Windstille: Wenn der Erfolg ausbleibt und wir keinen Antrieb haben.
  • Die Zeit steht still: Wenn wir in der Krise stecken und etwas sehr Emotionales unser Leben bestimmt.
  • Morgenstille: Begeistert folgen wir unserem Tatendrang und sind enorm produktiv.
  • Die Abendstille lässt uns dann zufrieden zur Ruhe kommen und auftanken nach einem guten Tag.

Sie wird mit Stillstand assoziiert und ist gleichzeitig das neue Luxusprodukt unserer Zeit. Wenn wir den äußeren Einfluss und Lärm in unserem Innen nicht mehr aushalten können, dann ziehen wir uns zurück. Freiwillig oder unfreiwillig. Wer es nicht mehr aushalten will, nimmt sich tägliche kleine Auszeiten und größere über das Jahr verteilt. Damit ist nicht nur Urlaub im klassischen Sinne gemeint. Sondern auch unfreiwillige, wenn wir von unserem eigenen Leben ausgebremst werden. Das muss nicht immer gleich ein Herzinfarkt sein. Manchmal sind es kleine andauernde gesundheitliche Unpässlichkeiten, die sich einschleichen: Schlafstörungen oder einfach fehlende Lebensfreude als warnender Vorbote.

Auch wenn wir uns oft nach ihr sehnen, empfinden wir die Stille dann doch oft als unangenehm: Kurz mal keinen Handyempfang, keine Chance zur Ablenkung oder Beschaffung wichtiger Informationen – schon werden wir innerlich und manche Menschen auch äußerlich nervös.

Stille ist aushaltbar – Sie auch!

Es geht nicht darum, die Stille, sondern viel mehr auch sich selbst mal auszuhalten. Im Schweigen hören wir die eigenen Antworten, nach denen wir oft suchen. Die Lösung für die Herausforderung, an der wir vielleicht bisher immer wieder gescheitert sind. Im Alltag wollen wir die Probleme immer schnell wieder lösen oder loswerden. Da nehmen wir oft den Spatz, der direkt auf der Hand liegt, statt die schöne Taube auf dem Dach zu erreichen. Wenn kein anderer uns dazwischen redet, können wir uns wieder eine eigene Meinung bilden, gut und richtig für unser eigenes Leben entscheiden und danach handeln. Dann ist automatisch das Ergebnis passend und stimmig.

Selbstwahrnehmung führt zu Selbstregulation

Jeder möchte souverän und selbstbewusst auftreten, ob nun bei der Arbeit, in der Partnerschaft oder im Freundes- und Familienkreis. Die eigenen Emotionen entschlüsseln und sich selbst zu verstehen ist, was uns selbstbewusst und handlungsfähig macht. Wir stehen zu uns – auch in Momenten der Zweifel und Widerstände, die zum Leben einfach dazugehören. Klarheit ist das direkte Ergebnis, wenn wir immer mal die Stille als unseren Freund annehmen.

Stille bedeutet Emotionen verstehen und besser zu kontrollieren

Stille ist wie (m)ein Kurzurlaub

Lärm begünstigt Stress und Streit, weil im Gehirn das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet wird. Die Folgen sind Ärger mit unseren Mitmenschen, die Entwertung der eigenen Persönlichkeit, Schlafstörungen, Unruhe und Aggressivität. Wer andersherum in der Stille tankt, spürt innere Ruhe, kann souverän mit anderen umgehen und schläft gut. Das Gehirn, unser körpereigener Computer, läuft einfach besser nach dem täglichen, in Ruhe durchgeführtem Update.

Heute will jeder etwas für die eigene Gesundheit tun. Sport, gesunde Ernährung und Nahrungsergänzung sind unser täglich Brot. Dabei steckt die Lösung für ein gutes Leben in uns selbst und nicht im Außen. Schon zwei Minuten Stille senken nachweislich den Blutdruck. Unabhängig davon, was wir an dem Tag gegessen haben. Tinnitus, Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind keine Krankheiten der Midlife-Crisis mehr. Sie sind auch bei jungen Menschen erschreckender Standard. Man braucht dafür auch kein Manager zu sein. Hausfrauen mit kleinen Kindern sind ebenso im Burnout wie Führungskräfte großer Konzerne. Dabei ist es unerheblich, ob Sie ein oder mehrere Kinder haben – die Frage ist, wie viel Zeit Sie für die eigenen Bedürfnisse haben. Was will das Herz uns sagen, wenn der Blutdruck zu hoch oder zu niedrig ist? Sogar Kinder wissen heute schon nicht mehr, was sie selbst wollen in der Flut dessen, was angeboten wird. Die fürsorglichen Eltern, selbst überfrachtet, machen da dann oft auch noch viel Lärm um nichts und verwirren eine Situation weiter, die eigentlich weniger braucht.

Was bleibt, wenn andere mein Bestes wollen? Nix!

Wir müssen täglich Fluten von Informationen verarbeiten. Die Zeit selbst können und wollen wir gar nicht ändern. Der digitale Fortschritt hat es jedoch nicht leichter gemacht. Wir sind nun noch mehr selbst verantwortlich für unser Leben und für kluges Abschalten.

Und das ist zwischendurch notwendig. Fakt ist: Jeder kann mit einem fokussierten Gehirn besser arbeiten. Die Psychologin Bljuma Zeigarnik hat dies herausgefunden. Das Gehirn mag keine unabgeschlossenen Prozesse. Wenn wir also zu viele Bildschirme geöffnet haben, kann es nur zum Abfall der Leistung im System oder sogar zum Absturz kommen.

Stille schließt unsere inneren Vorgänge ab, egal wie weit wir gerade gekommen sind und sie hilft, Platz für das Wichtige in einer Situation zu machen. So bekommen Sorgen einen guten Platz und werden nicht rund um die Uhr bearbeitet. Was uns, wie wir alle wissen, sowieso nicht weiterbringt. Das Umschalten von einer Sache auf die andere fällt leichter. Reize werden verarbeitet – wir spüren Konzentration – Fokus – und unsere Erschöpfung wandelt sich in mentale Stärke und Leistung. Das sind die Tage, an denen wir glauben, auf einem Supermann/frau-Heft geschlafen zu haben. Ja, das können Sie öfter haben. Hören Sie auf, zu funktionieren und durch den lauten Alltag zu hetzen.

„Ich will nix hören und sehen.“ – Bei so einer Aussage ist klar, dass wir nichts mehr hören und sehen wollen. Wir haben die Nase voll – können auch nichts und niemanden mehr riechen. Die sprichwörtlich gemeinten Aussagen, haben meistens einen tieferen Sinn. Wir werfen uns dann die eigene Lustlosigkeit auch noch vor und stellen fest, wie blöde wir sind. Fehlanzeige. Wenn Sie in Ruhe Zeit zum nachdenken haben, fallen Ihnen auch die eigenen positiven Eigenschaften ein und Sie mögen sich wieder, wie Sie sind.

Produktivität und frische Ideen

Von Autoren wissen wir, dass sie sich oft in die Stille zurückziehen, um dann Meisterwerke zu schreiben. Doch auch wenn Sie kein Buch schreiben wollen, werden Sie merken wie produktiv sich die leise entspannte Zeit auswirkt. Gute Ideen entstehen und steigern unsere Lebens- und Arbeitsqualität. Es ist also nicht nur das gute Gefühl sondern etwas, was bleibt, auch wenn Sie in den lauten Alltag zurückgekehrt sind.

Auszeit – die Stille als Superkompensation

Wikipedia sagt: „Der Körper stellt nach einer Trainingsbelastung nicht nur die Bereitschaft zur Erbringung des gleichen Leistungsniveaus wieder her, sondern im Verlauf der Erholung (Regeneration) wird die Leistungsfähigkeit über das ursprüngliche Niveau hinaus gesteigert.“

Ja, jeder weiß, was man mal eine Weile abstellt, funktioniert danach viel besser. Musiker berichten ähnliches nach einer Probenpause.

Sie sind die Hauptperson in Ihrem Leben: Nehmen Sie sich deshalb Zeit für sich allein. Planen Sie Reisen nicht immer nur zugunsten der Familie, zur Fortbildung oder nach dem Motto: Es gibt nur einen großen Jahresurlaub. Nehmen Sie sich doch auch mal ein paar Tage für sich ganz allein.

Eigene Reisen/Zeiten erhalten die Freundschaft und stärken die Liebe. Sie kommen immer selbstbewusster zurück. Was dann sogar Respekt und manchmal auch Bewunderung im Gegenüber hervorruft. Werden Sie Eventmanager für Ihre Liebe. Reservieren Sie einen festen Zeitraum und planen Sie konkret schöne Momente ein.

So vermitteln Sie auch Ihren Kindern Werte, dass Stille für Groß und Klein wichtig ist. Das es nicht gut ist, immer zu funktionieren und verfügbar zu sein.

Gleiches gilt für Teams und Mitarbeiter. Auch sie brauchen Zeit in Stille, um leistungsfähig zu bleiben. Ich halte Homeoffice-Zeiten daher für eine zu selten genutzte gute Idee.

Mehr Zeit für mich – Stille für den Alltag

  • Machen Sie einfach mal die Tür zu, ob im Büro oder Zuhause. Sogar kleine Kinder können das schnell lernen. Früher gab es eine Mittagsstunde. Ein anerkanntes positives Ritual. Akzeptiert und gut. Leider hat die kostbare Zeit der Stille im Zuge von höher, schneller, besser ihr gutes Image verloren. Kein Kind hat früher in der Mittagsstunde gewagt, zu stören. Danach waren die Eltern frisch und klar.
  • Gehen Sie eine kleine Runde. In der Natur tanken Sie auf. Wer einmal die Stille auf einem Berge gehört hat, wird immer wieder einen Platz suchen, um dieses gute Gefühl aufzutanken. Lassen Sie die Stille Ihre Tankstelle sein.
  • Schalten Sie ab und auf Flugmodus und fliegen Sie mit den eigenen guten Gedanken für kurze Zeit davon. Keine Sorge – alles, was Sie bewegt, ist dann immer noch da, wenn Sie wieder gelandet sind.
  • Machen Sie mal ein schnelles Nickerchen in der Sonne. Manchmal muss man das wieder üben – doch es wirkt Wunder.
  • Stehen Sie morgens ganz früh auf. Vieles erledigt sich viel effektiver und wie von Zauberhand. Das Schönste aber ist: Die Welt gehört Ihnen ganz allein in Ihrer Zeit der Stille.

Was auch immer gerade Ihr Problem ist und wo immer Sie auch gerade nach einer Lösung suchen – wenn Sie mehr vom Leben wollen, dann nehmen Sie sich eine Zeit der Stille dafür!

Frische Grüße von der Nordsee!

Das Buch: Das Ziel bin ich - Christina Kropp

Das Buch: Das Ziel bin ich – Christina Kropp

Eine Kündigung kommt für viele oft völlig unerwartet und überraschend. Wie von einem Hammer getroffen, ist es kein Wunder, dass Sie erst einmal am Boden zerstört sind. Aber eine solch unfreiwillige Veränderung ist ebenfalls die beste Chance, zu überlegen, warum es so gekommen ist und was passieren muss, damit der nächste Job nicht genauso endet. Denn meist hat hat sich die Krise, in der Rückschau betrachtet, schon lange angekündigt.

Der Manager: Er hat bereits mehrere große Unternehmen auf den „richtigen Weg“ gebracht, ist erfolgsorientiert, sehr klar, weiß, wie es läuft und was man tun muss, um gute Ergebnisse zu erzielen. Für dieses Können ist er bekannt und doch: Immer wieder stößt er an Grenzen. Nicht seine eigenen, sondern die der anderen. Das frustriert.

Keiner zieht mit

Ist der Frust groß, ist die Versuchung, dem Ruf eines Headhunters zu folgen, besonders groß, und so verabschiedet er sich dreimal wieder von seinem Job, seinem Aufgabengebiet, seinem Wohnort und auch von dem anfänglichen Traum, im aktuellen Unternehmen, wirklich etwas zu bewegen. Jedes Mal hat er sprichwörtlich „alles gegeben“ und genau deshalb bleibt ihm am Ende nun erst einmal nichts.

Statt, dass die anderen verstehen, worum es ihm geht, bekommt er nur das Feedback, er sei zu schnell oder übereifrig, nicht empathisch genug und manche tuscheln sogar hinter seinem Rücken: „Der spinnt.“

Wenn niemand im gleichen Tempo geht

Der Manager hat immer wieder das Gefühl, dass niemand folgt, obwohl er anstößt und mitzieht, wo er kann. Und manchmal hat er selbst das Gefühl, nicht vom Fleck zu kommen, weil seine Beine an Ort und Stelle einbetoniert zu sein scheinen. Er sucht Menschen, zumindest einen, der im gleichen Tempo mitgeht oder noch besser, von dem er noch etwas lernen kann. Um etwas Anderes geht es ihm gar nicht. Geld, Besitz, Titel oder Position sind schon lange keine Dinge mehr, die ihn hinterm Ofen hervorlocken und motivieren.

Fehlende Motivation

Diesmal lockt jedoch keine neue spannende Aufgabe, die ihn zum Wechsel motiviert. Sowieso scheint es, als sei seine Unzufriedenheit mit dem steigenden Gehalt nur gewachsen. Der Frust und seine Ungeduld wirken sich nach und nach auf seine Arbeit aus, vor allem auf den Umgang mit sich selbst und mit den Menschen, die er führt. Er hat das Gefühl, immer tiefer „runterpokern“ zu müssen, um alle mitzunehmen. Das ist für ihn als würde er so langsam Radfahren, dass das Rad gleich umkippt. Das macht ihn zunehmend aggressiv, so dass er immer härter „durchgreift“.

Unterforderung – die innere Kündigung macht uns depressiv oder aggressiv

Seine Reaktion ist ganz normal und sein Verhalten hat, wie jedes Verhalten, auch einen guten Grund. Er ist total unterfordert. Und auf Dauer macht uns Unterforderung entweder depressiv oder aggressiv. Bei Männern schlägt sie häufiger in Aggression um. Das Wort „aggressiv“ kommt aus dem lateinischen und aus der Bedeutung sich „Raum zu nehmen“. Rückwärts betrachtet kam der Manager immer schneller an diesen Punkt, weshalb seine Aufenthalte in den einzelnen Unternehmen auch immer kürzer wurden. Erst blieb er 10 Jahre, dann 5 und am Ende war der Zenit schon nach 3 Jahren überschritten. Er fragte sich inzwischen jedoch auch schon häufig: wie geht es mir selbst in 10 Jahren wenn ich mich weiterhin in meinem Job so „prostituiere“…

Diesmal nun der Knall: Nicht er verlässt seinen Posten für das Versprechen einer neuen Herausforderung, sondern ihm wird gekündigt. Von seinem aggressiven Durchgreifen, seiner Fahrigkeit, haben alle die Nase voll. Überrascht und fassungslos fällt er in ein tiefes Loch. Er war doch der, der alle mitschleifen musste und er soll nun gehen?

Kündigung fühlt sich immer erstmal schlecht an

Zwölf Monate wird er freigestellt, bei vollen Bezügen. Eine sehr komfortable Situation, aber ein Trost ist das ganz ehrlich in einer solchen Situation auch nicht. Und man kann sich auch erstmal ärgern und einen Moment liegenbleiben. Wichtig ist, dass man sich irgendwann wieder aufrafft und schaut, was da ist.

Im Coaching mit ihm wurde direkt klar, dass er ein schneller und kluger Denker ist, seine PS aber bisher noch nie, in keinem seiner Jobs, auf die Straße bringen konnte. Er war bisher immer als 322 PS Motor in eine untertourigen Karosserie eingebaut. Die Jobs, die ihm von Headhuntern angeboten wurden, konnte er immer einfach „aus dem Ärmel schütteln“, aber nie hat er geschaut, ob die Jobs denn auch seinen Bedürfnissen entsprachen. Ihm fehlt Herausforderung und echtes Umsetzen. Er will die „Karre“ mal richtig ausfahren, Gas geben und den Fahrtwind, der ihm auch mal von vorne ins Gesicht schlägt, genießen. Alles, was er bisher gemacht hat, war „lauwarmer Kaffee“.

Nicht nur die Aufgabe muss passen

In einem Unternehmen kommen unterschiedliche Menschen zusammen. Je größer, je unterschiedlicher. Man sollte aber genau hinsehen, mit wem man unmittelbar zusammenarbeitet. Es gibt zum Beispiel Menschen, die langsam denken, alles abwägen, bevor sie eine Entscheidung fällen oder die, die selbst gar keine Entscheidungen treffen möchten, sondern lieber Aufträge erfüllen, die sie gut und schnell abarbeiten. Andere wollen richtig Gas geben, was riskieren. Sie brauchen Freiheit, auch mal etwas selbst zu entscheiden. Mit Verantwortung blühen sie richtig auf. Stress bekommt der eine, weil er zu viel zu tun hat. Der andere, weil es einfach nicht genug ist oder er sich zu lange mit dem Falschen aufhält.

Mehr Motivation

Ein Outplacement-Coaching dient dazu, nicht nur die richtige Aufgabe für eine Führungskraft oder einen Mitarbeiter zu finden, sondern auch zu schauen, ob zum Beispiel die Mitarbeiterstruktur des neuen Unternehmens passt und wie das Unternehmen aufgebaut und organisiert ist. Es gibt Möglichkeiten, herauszufinden, wie ein Unternehmen tickt, ob die Kollegen auf der Führungsebene zu einem passen, ob wirklich etwas bewegt oder nur der Status quo erhalten werden soll. Gerade bei Behörden und Familienunternehmen begegnet einem oft die Haltung: „Das haben wir hier immer so gemacht“. Was uns zur nächsten Geschichte bringt.

Kündigung aufgrund von Langeweile

Sarah S. liebt Vielfalt. Sie denkt und arbeitet extrem schnell und hat bei Dienstbesprechungen immer das Gefühl, dass ihr unnötigerweise wichtige Arbeits- und Lebenszeit geraubt wird. Die zähen Diskussionen langweilen sie fast zu Tode. Und das ist nicht nur bildlich gemeint, denn sie kämpft tatsächlich viel häufiger mit Krankheiten. Sie hat wieder den Tinnitus, der übertönt, was sie in den Besprechungen oder vom ewigen Smalltalk nicht hören will. Warten, sich zurücknehmen, irgendwann schaltet sie einfach ab. Dadurch macht sie immer häufiger Fehler. Immer wieder wird sie deshalb zurechtgewiesen: „Du bist einfach zu schnell und zu unkonzentriert.“ Dabei mag sie es, wenn sie Dinge „mal eben fix“ mit Leichtigkeit regelt. Ihr eigenes hohes Tempo kann sie aber gar nicht aufnehmen, weil sie mit den anderen durchs Büro schleichen muss. Denn die anderen empfinden es als „Strebermodus“, wenn sie mal richtig loslegt, weil sie selbst nicht so fix können. Weder in der Geschwindigkeit noch mit der Exzellenz. Ergebnis: Sarah S. hat nicht viele Freunde bei der Arbeit. Und sie hält sich selbst oft eher für dumm, auch wenn das Gegenteil der Fall ist.

Gelingt es ihr nicht, abzuschalten, sucht sie förmlich nach Diskussionsstoff, vielleicht sogar Streit, damit endlich mal was los ist in dem Laden. Sie mischt auch das Team auf, was der Chef gar nicht lustig findet. All das passiert natürlich nicht bewusst. Es ist eine Form der unbewußten Sabotage, die auch irgendwann zur Kündigung führen kann, weil andere sich gestört fühlen, weil einer sich nicht ans „System“ anpasst. Es kommt zu der Kündigung, die man unbewusst vielleicht sogar herbeisehnt. Sich selbst einen solchen großen Schritt zuzugestehen, bei hohem Gehalt oder einem sicheren Job, scheint dagegen viel schwerer zu sein, zumindest nach außen nur sehr schwer zu rechtfertigen.

Innere Kündigung – „Ich kann alles, aber nichts richtig“

Langeweile und Unterforderung macht auf Dauer krank. Es muss nicht gleich eine Depression sein. Sie kann sich auch ganz anders äußern. Wichtig ist, auf seinen Körper zu hören und nicht ewig in Situationen zu verharren, die uns schlecht bekommen. Sarah S. fühlt sich durch den ständigen Streit und das Herumreiten auf den Fehlern, die sie macht, immer schlechter. Das Selbstbewusstsein leidet. Menschen, die Vielfalt und Abwechslung brauchen, entwerten sich oft selbst, indem sie sagen „Ich kann alles ein bisschen, aber nichts richtig gut.“ Und tatsächlich bleiben solche Menschen häufig nicht bei einer Sache. Der Wunsch Expertin oder Experte für etwas Bestimmtes zu sein, bleibt unerfüllt. Jagen sie ihm doch hinterher und bleiben mit Willensstärke und Disziplin dran, werden sie durch die Langeweile krank. Ein klassische Dilemma.

Dabei muss das Ergebnis eines Coachings nicht immer ein Jobwechsel sein. Auch in einer Behörde gibt es Möglichkeiten, sich Freiräume zu schaffen. Aufgaben abzugeben, die einen heillos unterfordern, und sich solche zu suchen oder selbst zu schaffen, die einen reizen und herausfordern. Außerdem kann man zusätzlich versuchen, in der Freizeit einen erfüllenden und kreativen Ausgleich zu schaffen, wenn im Job mal wieder Aufgaben anstehen, durch die man durch muss.

Potential unerwünscht – Kündigung

Menschen, die Schwachstellen aufdecken oder auf Fehler hinweisen, sind in Unternehmen leider noch viel zu häufig unerwünscht. Das hängt mit unserer Verkrampftheit im Umgang mit Scheitern und Fehlern zusammen. Trotz Fuck-up-Nights und Co. ist das noch immer eine große Baustelle – ob nun in Familienunternehmen, einer Behörde oder einem großen Wirtschaftsunternehmen.

Haben Menschen es sich in Ruhe gemütlich gemacht auf ihrer Sonnenliege, dann nervt die clevere Fliege, die immer wieder ankommt und kitzelt, am besten noch direkt im Gesicht. Das Potential, mit dem einige Angestellte ankommen wird oft nicht nur ignoriert, sondern ist auch noch unerwünscht und stört den Chef, weil der sich von der Kompetenz entwertet und bedroht fühlt. Die Kollegen nehmen Abstand, weil sie es sich doch so schön eingerichtet hatten und natürlich die altbewährten oder auch nicht so bewährten Abläufe beibehalten wollen.

Es ist oft nicht gewollt, dass kluge Menschen ihren Job clever erledigen

Zurück bleiben Menschen, die nicht verstehen, warum sie nicht gebraucht werden. Ausgerechnet die Personen, mit dem meisten Potential, fühlen sich dadurch ungenügend. Kein Wunder, wenn sie „Dienst nach Vorschrift“ bis zur inneren Kündigung machen müssen. Sie wollen mehr. Mehr Tempo, mehr erreichen, mehr bewegen und nach ihren Bedürfnissen leben. Sich immer klein zu machen und zu verbiegen ist auf Dauer ungesund. Stellen Sie sich vor, Sie wären 1,90 groß und gingen jeden Tag in einem Unternehmen zur Arbeit, in dem alle Türen nur 1,70 Meter hoch sind. Haltungsschäden vorprogrammiert!

Menschen haben das Bedürfnis zu wachsen und nicht nur sich, sondern auch andere, ihr Projekt und das Unternehmen voranzubringen. Das ist ganz normal und etwas Gutes, das uns allen nutzt. Bei der Umsetzung wird man allerdings leider oft schief angesehen oder eckt an, aber wollen Sie sich schlecht fühlen, damit andere sich wohl fühlen?

Leuchten Sie nicht im Keller

Nehmen Sie Haltung zu sich an, statt immer weiter bis zur Kündigung auszuhalten. Wenn Sie ein großes Licht sind oder das Gefühl haben, Sie könnten tief drin eins sein, dann leuchten Sie nicht immer im Keller. Leider passiert das auch dem hellsten Stern immer wieder. Finden Sie lieber den richtigen Platz, damit Ihre Power in die richtigen Bahnen fließen kann. Gönnen Sie sich einfach mal eine Auszeit. Wichtig dabei ist: Auszeit muss nicht bedeuten, dass Sie die Beine hochlegen und nichts tun, sondern dass Sie genau das tun, was Ihnen gut tut – egal was andere erwarten.

Wenn Sie mehr vom Leben wollen, dann nehmen Sie sich Zeit dafür!

Ihre